In den kommenden zwei Jahren will die Kommission mit dem Pilotprojekt vulnerABLE die Gesundheitsversorgung von Personen in isolierten oder gefährdeten Situationen untersuchen. Der Zugang zu medizinischen Dienstleistungen ist für diese Menschen aus verschiedenen Gründen häufig erschwert. Deshalb sollen die speziellen Gesundheitsbedürfnisse und -herausforderungen untersucht und mögliche Lösungen und Best Practices erarbeitet werden.

06/2016

Dazu werden sowohl Betroffene mit Hilfe von Interviews und Fokusgruppen, als auch Gesundheitsdienstleister und Interessengruppen befragt. Durch spezielle Workshops und Bildungsangebote soll das Bewusstsein für das Thema geschärft und die Grundlage für einen fortwährenden Austausch auf regionaler und nationaler Ebene geschaffen werden.  

 

In ersten Interviews konnten bereits einige Problemfelder identifiziert werden: Vertreter verschiedener internationaler und nationaler Organisationen äußerten Sorge über die steigende Ungleichheit im Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, welche durch die Wirtschaftskrise noch deutlich verstärkt worden sei. Generell sei zu beobachten, dass die Zahl privater Gesundheitsdienstleistungen zunehme und gleichzeitig die Höhe der Zuzahlungen steige. Besonders unter älteren Personen sei aufgrund von sozialer und physischer Isolation eine steigende Selbstmordrate zu beobachten. Im nächsten Schritt werden nun die Betroffenen selbst befragt. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren.