Die Expertengruppe für Health System Performance Assessment (HSPA), die 2014 von der Kommission ins Leben gerufen wurde, veröffentlichte im Mai nach insgesamt 18 Monaten Recherche ihren Bericht. Vertreterinnen und Vertreter aus insgesamt 29 EU- und EFTA-Ländern sowie der Kommission, der WHO, der OECD und der European Observatory on Health Systems and Policies hatten teilgenommen und in den vergangenen Monaten eine Studie über verschiedene Modelle der Qualitätssicherung im Gesundheitsbereich erstellt.

06/2016

Die Gruppe wurde als Forum zum Austausch von Best Practices gegründet. Daher war es ausdrücklich nicht das Ziel, die Qualität von Gesundheitsdiensten selbst zu vergleichen, sondern sich über die Möglichkeiten der Qualitätssicherung auszutauschen. Die Unterschiede zwischen den Ländern und die verschiedenen Qualitätsniveaus sollten explizit Berücksichtigung finden. 

 

Im Bericht werden schließlich die Systeme neun verschiedener Länder, darunter Deutschland, eingehend vorgestellt. Der Report weist darauf hin, dass HSPA einen eindeutigen Effekt auf die Qualität von Gesundheitsdienstleistungen habe und deshalb weiter verfolgt werden solle. Die Expertengruppe spricht sich aber nicht für einen einheitlich definierten Qualitätsbegriff aus, sondern verweist auf die verschiedenen Faktoren, die die Qualität einer Gesundheitsdienstleistung bestimmten. Eindeutig messbare Indikatoren könnten zwar als Hinweis für besondere Stärken und Schwächen einer Leistung gelesen werden, sollten aber nicht als letztgültiger Maßstab dienen, so die Expertinnen und Experten. Dennoch werden verschiedene Maßnahmen empfohlen, um eine effektive Qualitätssicherung zu gewährleisten: So könnte die Verwendung klarer und eindeutiger Indikatoren in unabhängigen Untersuchungen eine wichtige Grundlage bilden. Die Ergebnisse sollten anschließend in verständlicher Weise und mit klaren Handlungsempfehlungen an Politikentscheiderinnnen und Politikentscheider weitergeleitet werden, um politische Maßnahmen anzustoßen und zu beeinflussen. Dieses Vorgehen habe sich, so die Expertengruppe, als sinnvoll herausgestellt.