Die Europäische Kommission startete Ende Oktober eine öffentliche Konsultation zum Thema Health Technology Assessment (HTA). Dabei geht es insbesondere darum, wie die einzelnen, hierfür zuständigen Körperschaften aber auch alle anderen Stakeholder des Gesundheitsbereiches besser und effektiver im Bereich Gesundheitstechnologie-Bewertung zusammenarbeiten könnten.

MS – 11/2016

Der Begriff „Health Technology“ deckt dabei eine ganze Reihe von Produkten und Verfahren ab. Dazu gehören klassischerweise Arzneimittel und Medizinprodukte aber auch medizinische bzw. operative Verfahren und Methoden für Prävention oder Diagnostik. Das „Assessment“ also die eigentliche Bewertung, bezieht sich darauf, ob sich aus der Nutzung neuer medizinischer Technologien ein Mehrwert gegenüber der aktuellen, ursprünglichen Technik ergibt. Dabei werden beim HTA all jene Information gesammelt, die die medizinische und wirtschaftliche, aber auch die soziale und ethische Dimension der Technologie betreffen. Diese Bewertung ist in den meisten Ländern letztendlich entscheidend für die Preisverhandlungen mit den Herstellern und für die Erstattung im Rahmen der Krankenversicherung. Das HTA soll somit den nationalen Entscheidungsträgern die Aufgabe erleichtern, den Patienten die bestmöglichen Praktiken und Produkte der Gesundheitsversorgung zur Verfügung zu stellen, gleichzeitig aber auch die Gesundheitskosten zu regulieren.  

Auf europäischer Ebene wird seit geraumer Zeit diskutiert, ob derartige Nutzenbewertungen in jedem EU-Land nach ihren nationalen Rechtsvorschriften einzeln vorgenommen werden sollen, oder ob es nicht effizienter wäre, sie an einer zentralen Stelle zu konzentrieren. Grundsätzlich gibt es über 28 unterschiedlichen Verfahren innerhalb der EU und die damit verbundenen höchst unterschiedlichen Bewertungskriterien. Darüber hinaus werden Möglichkeiten einer verpflichtenden oder einer freiwilligen Zusammenarbeit zwischen den Behörden, den Kostenträgern und der Industrie diskutiert.  

Die Kommission erhofft sich, aus der Konsultation einen Einblick in die unterschiedlichen Ansichten zum Thema HTA zu erhalten. Letztendlich soll im 4. Quartal 2017 eine Initiative (legislativ oder nicht-legislativ) inkl. Folgenabschätzung realisiert werden, die das formulierte Ziel der Kommission, einer stärkeren Kooperation, näherbringt. Die Krankenkassen und Sozialversicherungen bzw. deren Verbände sind in der Konsultation angesprochen und werden ihre Einschätzung abgeben sowie sich an den damit zusammenhängenden Diskussionen beteiligen.  

 

Laut Zeitplan können Antworten bis einschließlich 13. Januar 2017 unter folgendem Link eingereicht werden: 

http://ec.europa.eu/health/technology_assessment/consultations/cooperation_hta%5Fen.htm