Nordrhein-Westfalen (NRW) und Gesundheitsminister Hermann Gröhe unterstützen in Brüssel die deutsche Bewerbung um die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA).

ST/MS – 09/2017

Der Wettkampf um den neuen Standort der EMA geht in die entscheidende Phase. Vor der Abstimmung im November (siehe hierzu auch unseren Artikel) rührten deutsche Vertreter die Werbetrommel für Bonn als neuen Standort. 

Dr. Edmund Heller: Qualität der EMA muss erhalten bleiben

Auf einer Veranstaltung der NRW-Landesvertretung Brüssel betonte Dr. Edmund Heller, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, dass die EMA für den Gesundheitsschutz der EU-Bürger und den Patentschutz im Bereich der Human- und Tierarzneimittelmedizin verantwortlich sei. Zudem müsse, in der Phase des Umzugs, weiterhin ein reibungsloses Arbeiten möglich sein, ohne dass dies Auswirkungen für die EU-Bürger hätte. 

Herrmann Gröhe: NRW ist umzugserfahren und Wissenschaftsstandort

Der Bundesminister für Gesundheit Hermann Gröhe betonte in diesem Zusammenhang, dass Bonn umzugserfahren und daher prädestiniert dafür sei, sicherzustellen, dass die EMA ihre Arbeiten ohne Unterbrechung fortsetzen könne. Zudem würde das wissenschaftliche Umfeld mit allein 70 Universitäten in NRW dafür sorgen, dass die EMA in Bonn schnell neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden könne und somit weiterhin eine hohe Sicherheit sowie Qualität für die Patienten bieten könne. 

Wolfgang Clement: Bonn hat hohen medizinischen Sachverstand

Wolfgang Clement, NRW-Ministerpräsident a.D. und Sonderbeauftragter des Bundesministeriums für Gesundheit für die EMA-Bewerbung, verwies darauf, dass in Bonn Einrichtungen auf allen Feldern der Medizin und Wissenschaft beheimatet seien. Die Agglomeration medizinischen Sachverstands sei nirgendwo größer in Europa als in Bonn. Der Umzug von London aus würde daher in eine ebenbürtige Wissenschaftslandschaft stattfinden. 

OB Ashok Sridharan: Bonn ist international

Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan stellte die Internationalität der Stadt heraus. Zahlreiche internationale Unternehmen und Organisationen wie bspw. das Klimasekretariat der Vereinten Nationen hätten in den letzten Jahren ihren Sitz nach Bonn verlegt. Konferenzen mit mehreren 1.000 Teilnehmern seien keine Seltenheit in der Stadt und durch eine gute Anbindung an die Flughäfen Köln-Bonn, Düsseldorf und Frankfurt gut zu bewerkstelligen. Ein weiterer Pluspunkt sei die Nähe zu den Benelux-Staaten und Frankreich. 

Präsident des BfArM: Nationale Institute ein wichtiger Faktor

Der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn, Prof. Dr. Karl Broich hob die Nähe zum BfArM und dem Paul-Ehrlich Institut hervor. Beide Institute verfügten über einen hohen Sachverstand im Bereich der Arzneimittel. Zudem habe Deutschland nach dem Brexit die größte nationale Zulassungsbehörde für Arzneimittel in der EU. Dies sei von hoher Bedeutung für die EMA, da die nationalen Behörden wichtige Arbeiten der EMA mit übernähmen, zum Beispiel helfen Sie bei den ca. 1.500 Zulassungsverfahren pro Jahr.