Kommission startet Initiative zur Erreichung einer höheren Impfquote in der EU und zur Vermeidung von Lieferengpässen bei Impfstoffen.

SK/MS – 12/2017

Impfung wird zur Chefsache in Brüssel

Kommissionspräsident Juncker hat in seiner Rede zur Lage der Union auf die zunehmend zögerliche Bereitschaft zur Impfung und Lieferengpässen bei den Impfstoffen hingewiesen. Die sinkenden Impfquoten in Europa und jüngste Ausbrüche von Masern oder auch die Behauptungen über einen niedrigeren Impfstatus von ankommenden Migranten erzeugen politische Aufmerksamkeit. Juncker spricht von einem Mangel an zuverlässigen Informationen und Medienkontroversen über die Impfsicherheit, die sogar noch von Anti-Impfaktivisten angetrieben würden. Dabei gilt die Impfung immer noch als das wichtigste Instrument zur Primärprävention von Krankheiten. 

Öffentliche Konsultation soll Meinungsbild einholen

Noch im Dezember 2017 soll eine öffentliche Konsultation für die Dauer von 12 Wochen für Bürgerinnen und Bürger, Patientenorganisationen, Impfstoffindustrie, Verbände der Gesundheitsfachkräfte etc. durchgeführt werden. Die Ergebnisse aller Konsultationsaktivitäten als auch eine Empfehlung, die darauf abzielt eine Orientierung zur besseren Umsetzung der bestehenden Impfpolitik zu geben, soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2018 veröffentlicht werden. 

Mitgliedstaaten gefragt

Die nationalen Impfprogramme der Mitgliedsstaaten werden vor neue Herausforderungen gestellt, z.B. durch Änderungen in der Demografie, durch Migration und Alterung oder auch Verfügbarkeit von Impfstoffen, hohe Impfkosten und nationale Lagerbestände. Ein Gesamtkonzept zur Unterstützung, Koordinierung oder Ergänzung der Maßnahmen der Mitgliedstaaten soll nun erarbeitet werden. Die Angleichung der nationalen Impfpläne in der EU kann eine Maßnahme sein. 

 

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