Das allgemeine Gesund­heits­be­wusst­sein in der Altersgruppe  15 bis 29 Jahre ist gestiegen – aber Fett­lei­big­keit und Bewe­gungsmangel nehmen zu.

SJS – 03/2019

EU-Jugendstrategie

Junge Menschen haben eine zukunftsrelevant gestaltende Rolle für die EU und ihre Mitgliedstaaten. Die neue EU-Jugendstrategie bildet die Grundlage für eine europaweite Zusammenarbeit, die 2019 in die nächste Runde gegangen und bis 2027 festgeschrieben ist. Acht Aktionsbereiche, darunter „Gesundheit und Wohlergehen“, „Soziale Inklusion und Beteiligung“ sowie „Beschäftigung und Unternehmertum“ werden systematisch unterstützt. Basis für die EU-Strategie ist die Entschließung des Rates vom 26. November 2018.

Die auf drei Schwerpunktbereiche – Beteiligung, Begegnung sowie Befähigung – ausgelegte EU-Jugendstrategie wurde mit jungen Menschen aus ganz Europa erarbeitet und beinhaltet 11 europäische Jugendziele, wie beispielsweise die Gleichstellung aller Geschlechter, eine integrative Gesellschaft und die Steigerung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens.


Die immer stärker werdende Ausrichtung sozialer Aspekte der EU hat seinen Ursprung in der Finanzkrise und dem darauffolgenden verringertem Wirtschaftswachstum. Die Notwendigkeit, Programme für Jugendliche zu initiieren liegt nicht zuletzt darin, dass die Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren mit 17,2% über ein Viertel an der Gesamtbevölkerung Europas ausmacht.

Aktuelle Situation junger Menschen in Europa

Im Februar dieses Jahres veröffentlichte der Wissenschaftliche Dienst ein Bericht für das Europäische Parlament. Darin stellt er die Situation junger Europäerinnen und Europäern dar und leitet daraus Handlungsempfehlungen für das Europäische Parlament ab.


Mit Beschäftigungsinitiativen für junge Menschen, Erasmus+ und dem Europäische Solidaritätskorps sollen das Bildungsniveau weiter steigen und die bereits rückläufigen Jugendarbeitslosenquoten weiter sinken. Dennoch seien von den 88 Millionen jungen Menschen in Europa rund ein Drittel von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht – dies sei überproportional zu anderen Bevölkerungsschichten.


Erfreulich sei das allgemein gestiegene Gesundheitsbewusstsein in dieser Altersgruppe, denn immer weniger griffen zu Alkohol- und Tabak. Jedoch sei Fettleibigkeit aufgrund schlechter Essgewohnheiten und mangelnder körperlicher Bewegung immer noch ein Problem. Nicht ungeachtet dürfe das Risiko für psychische Erkrankungen bleiben, denn fast 5% der Jugendlichen zeigten bereits moderate bis schwere Depressionssymptome.

Herausforderungen

Das Briefing gibt auch einen Ausblick auf die künftigen Herausforderungen für die europäische Jugendpolitik. Diese lägen darin, ein breiteres Spektrum junger Menschen zu erreichen, die insbesondere aus benachteiligten und schwer erreichbaren Gruppen stammen. Dafür möchte die EU einen finanziellen Rahmen zu Verfügung stellen, der für spezielle Förderprogramme für Jugendliche und junge Menschen genutzt werden kann.


Da die europäische Jugendstrategie mehrere Politikbereiche umfasst, stützen sich die EU-Maßnahmen sowohl auf EU-Verträge als auch auf das EU-Recht für den jeweiligen Politikbereich. Die Rechtsgrundlagen und die Finanzierungsprogramme ermöglichen es den Mitgliedstaaten, gemeinsam politische Initiativen auf EU-Ebene zu ergreifen und damit eine Chance auf eine bessere Zukunft für die Jugend und damit für ganz Europa zu schaffen.