Die Europäische Kommission bringt den EU-Atlas zur Demografie auf den Weg.

KL – 05/2021

Am 29.4.2021 hat die Europäische Kommission den digitalen EU-Atlas zur Demografie, ein interaktives Tool zur Überwachung und zur Vorwegnahme des demografischen Wandels in der Europäischen Union vorgestellt. Der Atlas wurde von der gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (Joint-Research-Center - JRC) entwickelt.

Der Hinweis auf die Nutzung als Nachschlagewerk ist hier Programm: Der EU-Atlas zur Demografie soll einen schnellen und einfachen Zugang zu einer Vielzahl demografischer Daten und Kenntnisse liefern. Er bietet den Nutzern übersichtliche Informationen aus einer Kombination von amtlichen Statistiken und Prognosen von Eurostat und neuen Daten des JRC mit hoher räumlicher Auflösung. Die Beiträge zu demografischen Trends werden mit verschiedenen Politikbereichen verknüpft. Das Konzept des EU-Atlas sieht außerdem Anpassungen und Erweiterungen an den Bedarf der verschiedenen Politikbereiche vor.  

Nutzerkreis

Der EU-Atlas zur Demografie ist öffentlich zugänglich; dadurch kann er einem breiten Nutzerkreis zur Verfügung gestellt werden. Die Europäische Kommission erhält mit dem EU-Atlas die Möglichkeit, die Informationen für die Entwicklung und Verbesserung politischer Strategien zu verwenden. Er soll eine Unterstützung für Aktivitäten in verschiedenen Politikbereichen wie beispielsweise Gesundheit, Beschäftigung und Bildung bieten. Nach den Vorstellungen der Kommission beschränkt sich seine Verwendung aber nicht auf EU-Institutionen. Vielmehr könnte er beispielsweise auch im Unterricht von Schulklassen genutzt werden.

Demografischer Wandel

Der EU-Atlas zur Demografie soll Erkenntnisse über die Entwicklung und Auswirkungen des demografischen Wandels in den Mitgliedstaaten bereitstellen. Die Informationen können dabei auf die einzelnen Regionen heruntergebrochen werden. Ausgangspunkt für die Entwicklung des EU-Atlas ist die zunehmende Alterung der Gesellschaften und der Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung in den kommenden Jahren. Durch die Mobilität junger Europäerinnen und Europäer finden Verschiebungen statt. Für Städte und ländliche Regionen der Europäischen Union können sich dadurch sehr unterschiedliche Auswirkungen ergeben.

Einfluss auf politische Initiativen

Die Europäische Kommission forscht bereits seit geraumer Zeit zu den Auswirkungen des demografischen Wandels in der Europäischen Union. Im letzten Jahr veröffentlichte sie hierzu einen ersten Bericht. Der nun vorgestellte EU-Atlas zur Demografie ist für die Kommission ein weiteres Instrument, um auf negative Auswirkungen des demografischen Wandels auf Wirtschaft und sozialen Zusammenhalt reagieren zu können. Die Informationen werden auch in die von der Kommission angestoßenen Entscheidungsprozesse zur EU-Kinderrechtsstrategie und zum Grünbuch zum Thema Altern (s. Bericht 4/2021) einfließen.