Kampf gegen krebserregende Stoffe
Weitere Zusammenarbeit am Fahrplan zu krebserregenden Stoffen.
SK – 07/2024
Der Kampf gegen arbeitsbedingten Krebs ist nicht erst seit der
Initiierung von Europas Plan gegen den Krebs ein wichtiges Thema. Schon seit einigen
Jahren setzen sich verschiedene Mitgliedstaaten für die Sensibilisierung und
den grenzüberschreitenden Austausch ein. Dieser Einsatz mündete im Mai 2016 in den
Fahrplan zu krebserregenden Stoffen („Roadmap
on Carcinogens“). Dieser wurde von Österreich, den Niederlanden, der Europäische
Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), der
Europäischen Kommission, dem Europäischen Gewerkschaftsbund (ETUC) und dem
europäischen Arbeitgeberverband Business Europe ins Leben gerufen.
Der Erfolg dieser Initiative ließ nicht lange auf sich
warten. Schon kurze Zeit später schlossen sich Finnland und Deutschland an. Als
der Fahrplan um weitere vier Jahre verlängert wurde, folgten weitere
Mitgliedstaaten, unter ihnen Belgien. Dort wurde auch die Abschlusskonferenz
ausgerichtet, die Mitte Juni dieses Jahres die Ergebnisse des Fahrplans 2.0
vorlegte. Die Partner stellten unter anderem Substitutionsstrategien, Orientierungshilfen
für das Risikomanagement und Bildungsmaßnahmen vor.
Erfolgsgeschichte des Fahrplans 2.0
In den letzten vier Jahren arbeiteten die Partner an
mehreren Projekten, sogenannten Challenges, zusammen. Insgesamt gab es zwölf
Challenges, die sich auf die folgenden Bereiche verteilten:
- Sensibilisierung von Unternehmen und
Arbeitnehmern für die Risiken einer Exposition gegenüber karzinogenen Stoffen
und für die Notwendigkeit, in ganz Europa vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen;
- Bereitstellung von Unterstützung für Unternehmen
und Arbeitnehmer bei vorbeugenden Maßnahmen gegen die Exposition gegenüber
Karzinogenen am Arbeitsplatz und bei der Minimierung der Auswirkungen dieser
Expositionen auf die Arbeitnehmer;
- Mobilisierung der Interessenträger und
Verstärkung der Einbindung relevanter Parteien, um die Ausweitung der Maßnahmen
auf ganz Europa zu erreichen, und
- Förderung von Innovationen zur Überbrückung der
Diskrepanz zwischen Forschungsergebnissen und Unternehmensbedarf.
Ein Teil der Ergebnisse des Fahrplans 2.0 wurde unter der
Schirmherrschaft der spanischen Ratspräsidentschaft bereits im November 2023
bei der Fachkonferenz "Vorbeugung von arbeitsbedingtem Krebs"
vorgestellt.
Neue Ausrichtung des Fahrplans 3.0
Ähnlich wie 2020 bei der Abschlusskonferenz der Version 1.0,
wurde auch diesmal beschlossen, dass trotz der guten Fortschritte des Fahrplans
eine Verlängerung um weitere vier Jahre notwendig ist. Der Schwerpunkt des
Fahrplans 3.0 verschiebt sich von der Entwicklung zugänglicher Informationen
und Instrumenten hin zur Erreichung, Unterstützung und Einbindung von Nutzern
dieser Informationen und Tools. Um die Verbreitung der Information zu
unterstützten werden die Partner des Fahrplans im Herbst 2024 eine neue
Webseite lancieren. Dort können Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Arbeitsschutzexperten
konkrete Antworten auf ihre Fragen zum Umgang mit krebserregenden Stoffen
bekommen.
Neben der neuen Ausrichtung des Fahrplans gab es auch eine
Erweiterung im Bereich der Partner. Irland und das norwegische nationale
Institut für Gesundheit am Arbeitsplatz (Stami) haben beschlossen, sich der
Initiative anzuschließen. Auch die bestehenden Partner auf EU- und nationaler
Ebene sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite bekräftigen durch ihre erneute
Teilnahme an der Initiative, wie wichtig die Prävention von arbeitsbedingtem
Krebs ist.