Durch den Brexit soll die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) aus London in einen anderen EU-Staat ziehen. Der Rat der EU veröffentlicht Auswahlkriterien für einen neuen Standort.

ST – 06/2017

Suche nach neuem Standort

Im Zuge des Austritts Großbritanniens aus der EU wird ein neuer Standort für die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) in einem der verbleibenden 27 EU-Staaten gesucht. Daher haben die Mitgliedstaaten die Möglichkeit sich bis zum 31. Juli 2017 als neuer Standort für den Sitz der EMA zu bewerben. In welches Land der Sitz verlagert wird, soll abschließend im Herbst 2017 von den Mitgliedstaaten entschieden werden. 

Dazu wurden verschiedene Auswahlkriterien durch den Rat der Europäischen Union erarbeitet und veröffentlicht. Ein wichtiger Punkt ist dabei, dass die EMA an ihrem neuen Standort ihre Arbeit, nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU, sofort aufnehmen kann. Dabei soll der neue Sitz genug Platz für Büro- und Tagungsräume bieten und über eine gute IT-Infrastruktur sowie hohe Sicherheitsstandards verfügen. Zudem soll der neue Standort eine gute Verkehrsinfrastruktur haben, so dass er von den anderen Mitgliedstaaten schnell erreichbar ist. 

Die Attraktivität des Standorts soll hochqualifiziertes Personal anziehen. Dazu gehört, dass die Schulbildung der Kinder der Angestellten sichergestellt ist oder mehrsprachige, europäisch-orientierte Schulen vorhanden sind. Der neue Standort soll für die Kinder und Ehegatten der Angestellten sowohl einen Zugang zum Arbeitsmarkt garantieren, als auch die soziale Absicherung sowie eine gute medizinische Behandlung gewährleisten. 

Bewerbungsprozess

In Ihrer Bewerbung sollen die Mitgliedstaaten angeben in welcher Hinsicht sie die obengenannten Kriterien erfüllen. Bisher haben sich 21 der 27 EU-Staaten beworben. Nur Polen, Bulgarien, Luxemburg, Estland, Lettland und Litauen haben bisher kein Interesse am neuen Standort der EMA bekundet. Für Deutschland geht Bonn ins Rennen um den Sitz der EMA. Bonn wirbt dabei mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, wodurch kurze Wege und ein exzellenter Support für die EMA gegeben sein sollen.  

 

Weitere Informationen zum Austritt Großbritanniens aus der EU erhalten Sie unter folgendem Link