Engagement der Unternehmensleitung und Beteiligung des Personals fördern wirksamen Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Psychosoziale Risiken sind noch nicht ausreichend adressiert.

SW – 02/2018

Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) in Auftrag gegebene Studie. Ein gutes Management von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit werde durch den Willen und die Fähigkeit des Arbeitgebers unterstützt, einen partizipativen Ansatz zu entwickeln, bei dem Vereinbarungen für die Beteiligung und das Engagement der Arbeitnehmer eine wichtige Rolle spielen. 

 

Für das Management von psychosozialen Risiken zeigt die Studie, dass es weiterer Anstrengungen bedarf, auch wenn in einigen Unternehmen bewährte Verfahrenspraktiken in Bezug auf neue und aufkommende Risiken eingeführt wurden. Es gebe starke Anzeichen für Verbesserungsbedarf, auch im Hinblick auf die Koordinierung der Maßnahmen zur Bewältigung neuer Risiken mit denjenigen, die auf traditionelle Aspekte von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit abzielen. Ein partizipatives Management lasse sich aber erweitern, um neben bestehenden Risiken auch aufkommende Risiken effektiv zu erfassen. 

Hintergrund

Die Studie nutzt Daten der zweiten Europäischen Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken (ESENER-2). Die Erhebung basiert auf der Befragung von fast 50.000 Unternehmen zum Management von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie Risiken am Arbeitsplatz mit dem Ziel, national vergleichbare Daten vorzulegen, die Hilfestellung bei der Politikgestaltung leisten sollen. Hierbei bildeten psychosoziale Risiken, Arbeitnehmerbeteiligung sowie Triebkräfte und Hemmnisse für Maßnahmen die Schwerpunkte der Befragung. 

Die Autoren der Studie weisen zu den erhobenen Daten darauf hin, dass es in der Struktur der EU-Wirtschaft Veränderungen gebe, die bei der Sammlung der ESENER-2 Daten nicht wirksam gemessen werden, jedoch Einfluss eine gute Praxis hätten. Die meisten der in ESENER-2 gesammelten Daten stammen von Befragten in relativ stabilen und erfolgreichen Unternehmen. Die Analyse dieser Daten liefere jedoch keine Informationen über die Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen in den Bereichen der Wirtschaft, die weniger stabil seien. Vor dem Hintergrund der Zunahme dieser Wirtschaftsbereiche müssten künftige Erhebungen diese stärker berücksichtigen, um einen vollständigeren Überblick zu ermöglichen.