Europa hat die Wahl
Zwischen Hoffen und Bangen.
VS – 02/2024
Die
Europawahlen stehen kurz vor der Tür. Die spürbaren Folgen des Klimawandels,
Lösungen für die Migrationsfrage, die langfristige Sicherung und
Weiterentwicklung des europäischen Sozialmodells sowie neue außenpolitische
Bedrohungen und Konflikte stellen alle in Europa vor großen Herausforderungen.
Gleichzeitig sehen sich die Europäische Union (EU) und die Mitgliedstaaten mit
einem starken Aufkommen populistischer und extremer Bewegungen im Inneren
konfrontiert. Nach aktuellen Umfragen werden vor allem rechtspopulistische
Kräfte gestärkt aus den Europawahlen im Juni hervorgehen. Auch in Deutschland
zeigen sich deshalb viele Politikerinnen und Politiker aus den verschiedenen
politischen Lagern besorgt. Woran liegt es, dass antieuropäische und
rechtspopulistische Parteien europaweit immer stärker werden? Wie wollen die
etablierten Parteien dem entgegentreten, um die Gunst der Wählerstimmen
zurückzugewinnen? Werden veränderte Kräfteverhältnisse in der EU die
europäische Sozialpolitik von morgen beeinflussen? Und heißt es an dieser
Stelle: Hoffen oder Bangen?
Diese Fragen wollen wir am 21. März in Berlin in einer gemeinsamen
Veranstaltung der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft (GVG) und der
Deutschen Sozialversicherung (DSV) mit Abgeordneten des deutschen Bundestages diskutieren.
Weichen für die Zukunft gestellt
Die vergangene Legislaturperiode war von der gemeinsamen
Bewältigung der Covid-19-Pandemie sowie dem Umgang mit dem russischen Angriffskrieg
gegen die Ukraine und dem damit einhergehenden sprunghaften Anstieg der
Inflation geprägt. Gleichzeitig hat die EU wichtige Weichen für die Zukunft
Europas gestellt: Das europäische Sozialmodell mit der europäischen Säule
sozialer Rechte hat weiter Gestalt angenommen. Mit dem europäischen Grünen Deal
und der digitalen Dekade ist der Rahmen für ein zukunftsfähiges Europa
geschaffen worden. Wird die EU in der Lage sein, diesen Weg fortzuführen und
diese drei wichtigen Politikfelder zusammenzuführen?
Vertrauen in Europa
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben viele vermeintliche Gewissheiten
erschüttert. Es scheint, als hätten viele Bürgerinnen und Bürger das Vertrauen
in die Zukunftsfähigkeit Europas verloren. Eine Reaktion auf die zunehmend
komplexer werdenden Herausforderungen und die damit einhergehenden schwierigen
Entscheidungsfindungen auf europäischer Ebene ist der Glaube an vermeintlich
einfache Lösungen auf nationaler Ebene.
Nach aktuellen Umfragen werden populistische, extreme und
antieuropäische Kräfte im Europäischen Parlament einen deutlichen Wählerzuwachs
verzeichnen, während die etablierten Parteien Sitze verlieren. Auch die aktuellen
Umfragen für die anstehenden nationalen Wahlen - beispielsweise in Belgien,
Österreich oder Rumänien - sehen ein Erstarken der antieuropäischen Kräfte. Gemeinsame
politische Lösungen im Rat und im Europäischen Parlament werden dadurch
erschwert.
Wie können die EU und seine Institutionen das Vertrauen der
Bürgerinnen und Bürger in eine gemeinsame europäische Zukunft (zurück)gewinnen?
Zwischen Hoffen und Bangen: Die Europawahl, Rechtsruck und Sozialpolitik von morgen
Am 21. März laden die GVG und die DSV mit Blick auf die
anstehenden Herausforderungen zu einer hochkarätig besetzten Veranstaltung in
Berlin ein: „Zwischen Hoffen und Bangen: Die Europawahl, Rechtsruck und die
Sozialpolitik von morgen.“
Auf dem Podium werden der Bundestagsabgeordnete und ehemalige
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus; die
stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der SPD,
Angelika Glöckner; der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für die
Angelegenheiten der Europäischen Union, Dr. Anton Hofreiter (Bündnis 90/Die
Grünen); und die Obfrau der FDP-Fraktion im Bundestagsausschuss für die
Angelegenheiten der Europäischen Union, Dr. Ann-Veruschka Jurisch, ihre
Vorstellungen und Ideen für ein zukunftsfähiges Europa diskutieren. Zur
Anmeldung für die Veranstaltung geht es hier.