Arbeitsplatzbedingte Krebserkrankungen im Fokus des Weltkrebstages.

SK – 02/2025

Der 4. Februar ist seit fünfundzwanzig Jahren ein wichtiges Datum für die Bewusstseinsschaffung zur Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen. Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) nutzte den diesjährigen Weltkrebstag, um noch einmal auf die wichtigsten Ergebnisse aus Erhebung zur Exposition von Arbeitnehmern gegenüber Krebsrisikofaktoren in Europa (WES) hinzuweisen.


Die WES-Erhebung wurde zwar bereits vor zwei Jahren in Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Spanien und Ungarn durchgeführt, dennoch sind die gesammelten Informationen zu den weitreichenden Gesundheitsproblemen, die durch arbeitsbedingte Krebserkrankungen hervorgerufen werden, weiterhin relevant. Das zeigt sich auch dahingehend, dass die detaillierte Analyse der erhobenen Ergebnisse noch andauert und mit dem Abschlussbericht der WES-Erhebung erst im Mai 2025 zu rechnen ist.

Beson­der­heiten der Erhe­bung

Zu den häufigsten Krebsrisikofaktoren gehören die berufsbedingte Exposition gegenüber ultravioletter (UV) Sonnenstrahlung, Dieselmotoremissionen, Benzol, alveolengängigem kristallinen Siliciumdioxid und Formaldehyd. Diese Erkenntnisse sind nicht neu. Dennoch haben die Daten der WES-Erhebung gegenüber Daten anderer Studien einen nennenswerten Mehrwert. Die WES-Erhebung ist die Erste, die sich auch mit der Mehrfachexposition gegenüber chemischen und physikalischen Risikofaktoren befasst hat. Zusätzlich hat sie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – wie Selbstständige oder Beschäftigte in Kleinst- und Kleinunternehmen – einbezogen. Diese werden von anderen Studien normalerweise nicht berücksichtigt.


Folglich sind die Resultate der WES-Erhebung für die Bereitstellung aktueller und zuverlässiger Daten über die Exposition der Arbeitnehmer gegenüber arbeitsplatzbedingten Krebserkrankungen richtungsweisend. Einerseits geben sie Aufschluss über die besondere Höhe der Exposition. Beispielsweise sind alveolengängiges kristallines Siliciumdioxid, Dieselmotoremissionen und Holzstaub die bedeutendsten Risikofaktoren, denen ein großer Anteil der Arbeitnehmenden mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ausgesetzt ist. Andererseits liefert WES auch Informationen über die Exposition der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegenüber verschiedenen Risikofaktoren. Die Daten, die für die Erhebung bewertet wurden, beziehen sich auf die letzte Arbeitswoche der Befragten.

Umgang mit Krebs­ri­si­ko­fak­toren in der EU

Die Überprüfung von Europas Plan gegen den Krebs, die ebenfalls anlässlich des Weltkrebstages veröffentlicht wurde, unterstreicht, dass die Umsetzung des Krebsplans gut vorankommt und die überwiegende Mehrheit der Maßnahmen eingeleitet bzw. umgesetzt sind. Befasst man sich jedoch näher mit den Errungenschaften im Bereich der Prävention von arbeitsplatzbedingen Krebserkrankungen, kommt man zu einem anderen Schluss. Die Europäische Union hat zwar gute Fortschritte bei der Prävention von Risikofaktoren am Arbeitsplatz gemacht. Dennoch werden die häufigsten Krebsrisikofaktoren nur Stück für Stück erfasst.


Das lässt sich anhand der letzten Änderungen der Richtlinie über Karzinogene, Mutagene oder reproduktionstoxische Stoffe (CMRD), die Mindestanforderungen an den Schutz der Arbeitnehmer vor der Gefährdung ihrer Gesundheit und Sicherheit regelt, zeigen. Dieselmotoremissionen, Formaldehyd (beide 2019) und Benzol (2022) wurden bereits in der Richtlinie erfasst, während sich alveolengängiges kristallines Siliciumdioxid auf der Liste für mögliche zukünftige Änderungen der CMRD befindet. Im Gegensatz dazu findet man kaum umgesetzte oder geplante EU-Maßnahmen zum größten Risikofaktor UV-Sonnenstrahlung.

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