Mit Hilfe einer Studie der EU-Kommission soll innerhalb von drei Jahren im Zuge der „Joint Action für Gesundheitsinformationen“ der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ein EU-weites Gesundheitsinformationssystem aufgebaut werden.

ST – 08/2017

Die Studie wurde von der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission in Auftrag gegeben und im Sommer dieses Jahres veröffentlicht. Im Zuge der Joint Action soll nun im nächsten Schritt ein EU-weites Gesundheitsinformationssystem errichtet werden. Dadurch soll der Zugang zu sowie die Qualität und die Vergleichbarkeit von Gesundheitsinformationen und Daten in der EU erhöht werden. Dafür hat die Kommission drei Eckpunkte identifiziert, auf die ein Gesundheitsinformationssystem aufbauen sollte:  

 

  • Eine stichhaltige und international abgestimmte Einteilung von Krankheiten und Einstufung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung sowie einen Überblick über die Finanzierung und Ausgaben im jeweiligen Gesundheitswesen, 
  • Aufbau eines operativen Systems zur Sammlung von Daten über den Gesundheitszustand der Bevölkerung, 
  • Eine Zusammenfassung von Maßnahmen und Indikatoren, die Auskunft über die Gesundheit der Bevölkerung geben. 

Zwei Phasen zur Implementierung

In der ersten Phase zur Einführung eines operativen Systems zum Datenmanagement soll eine Bestandsaufnahme von den in der gesamten EU genutzten Quellen und Methoden sowie eine Analyse der benötigten Daten in den relevanten Bereichen gemacht werden. Neben einer technischen Unterstützung der Nationalstaaten bei der Umsetzung, möchte die EU-Kommission auch Indikatoren und Qualitätsstandards zur Messung festlegen. Gleichzeitig sollen EU-weit Daten gesammelt, berichtet und analysiert werden. Um diese Ziele zu erreichen, wurden Arbeitsgruppen gebildet, die jeweils wichtige Impulse setzen sollen. Im zweiten Schritt sollen mit Hilfe einer Kooperation und Koordinierung mit Eurostat Auswertungen zum Gesundheitswesen gemacht werden können. 

Ziele der Kommission

Die Maßnahmen zum Aufbau eines Gesundheitsinformationssystems haben in diesem Jahr begonnen und sind auf drei Jahre ausgelegt. Die EU-Kommission arbeitet in dieser Zeit daran das bestehende System zur Berichterstattung über den Gesundheitszustand der Bevölkerung zu verbessern. Dies soll unter Einbeziehung verschiedener bereits bestehender Systeme und Datenbänke geschehen. Ziel ist es zum einen die Belastung der Mitgliedstaaten bei der Sammlung von Daten zu reduzieren und gleichzeitig die Forschung zu verbessern sowie den Gesetzgeber in seiner Arbeit zu unterstützen.