Entsprechen aktuelle Strategien zur Forschung und Entwicklung den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten?

SK/MS – 12/2017

Bestandsaufnahme der Arzneimittelversorgung in der EU

Die Kommission hat am 11. Dezember 2017 einen Fahrplan für eine gemeinsame Evaluierung der Verordnung über Arzneimittel für seltene Leiden und der Verordnung über Kinderarzneimittel vorgelegt. Durch die Evaluierung sollen die Funktionsweise und Effektivität der in den Verordnungen vorgesehenen Anreize für die Entwicklung entsprechender Arzneimittel überprüft und Bereiche für mögliche Verbesserungen identifiziert werden. Die öffentliche Konsultation ist für das 3. Quartal 2018 geplant.  

 

Im Oktober 2017 präsentierte die Kommission bereits einen Bericht über die bei der Anwendung der Kinderarzneimittelverordnung gesammelten Erfahrungen. In dem Bericht hebt die Kommission hervor, dass die Rechtsvorschriften durchaus zu positiven Entwicklungen im Bereich der Kinderarzneimittelversorgung geführt haben. Dennoch seien zu wenig Fortschritte erzielt worden, ähnlich wie bei Arzneimitteln für seltene Leiden. Dabei sind die Herausforderungen für beide Gruppen ähnlich hoch: Beide haben vergleichsweise kleine Zielgruppen und die Forschung ist relativ komplex. Hinzu kommt, dass bei einer beträchtlichen Zahl von Kinderkrankheiten es sich gleichzeitig um seltene Krankheiten handelt.  

 

Die vorliegende Evaluierung ergänzt außerdem die Konsultation zu den Kinderarzneimitttelvorschriften Ende 2016/Anfang 2017. Die Stellungnahme des GKV-Spitzenverbandes ist hier abrufbar.  

 

Außerdem hat die Kommission am 12. Oktober 2017 eine öffentliche Konsultation zu ergänzenden Schutzzertifikationen und patentrechtichen Forschungsprivilegien eingeleitet. Darüber hinaus hat die Kommission verschiedene Studien in Auftrag gegeben, über Anreize für Forschung, Entwicklung und Verfügbakeit und deren wirtschaftlichen Auswirkungen.  

Ausblick

Bis Ende 2019 soll die Evaluierung der beiden Verordnungen abgeschlossen sein und neue strategische Ansätze erarbeitet werden. Vor dem Hintergrund der Europawahlen im Mai/Juni 2019 werden neue Handlungsansätze im Bereich der Arzneimittelversorgung in der EU von der neuen Kommission im Jahr 2020 erwartet.