Die Europäische Kommission hat eine Studie über den Umfang von Schwarzarbeit in Europa veröffentlicht.

KL – 03/2018

Die Autoren kommen darin zu dem Ergebnis, dass in den Mitgliedsländern der EU im Durchschnitt 11,6% der gesamten Erwerbstätigkeit im privaten Sektor als nicht angemeldete Erwerbstätigkeit, auch bekannt als Schwarzarbeit, erbracht werde. Ausgangswerte für die festgestellten Zahlen seien die von Eurostat für alle Mitgliedstaaten (außer Malta) ermittelten Schätzungen für das Jahr 2013. 

Wie sieht es in Deutschland aus?

Laut Studie werde in Deutschland lediglich bis zu 7,1 % der gesamten Erwerbstätigkeit im privaten Sektor als nicht angemeldete Erwerbstätigkeit geleistet. Deutschland rangiere damit weit unter dem ermittelten Durchschnittswert und verzeichne im Vergleich zu den übrigen Mitgliedstaaten zusammen mit Großbritannien und Niederlanden den geringsten Anteil von Schwarzarbeit an der gesamten Erwerbstätigkeit. 

Was wird auf europäischer Ebene als Schwarzarbeit eingestuft?

In der EU wird die nicht angemeldete Erwerbstätigkeit definiert als „jedwede Art von bezahlten Tätigkeiten, die von ihrem Wesen her keinen Gesetzesverstoß darstellen, den staatlichen Behörden aber nicht gemeldet werden, wobei in den einzelnen Mitgliedstaaten jedoch unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen gegeben sind“. Nicht angemeldete Erwerbstätigkeiten können in verschiedenen Formen auftreten. Häufig handelt es sich um teilweise oder gar nicht angemeldete Tätigkeiten in einem Unternehmen. Aber auch nicht angemeldete selbständige Tätigkeiten „auf eigene Rechnung“ gehören dazu.  

Was geht aus der Studie noch hervor?

Die Autoren der Studie legen dar, dass sich der Anteil der Schwarzarbeit an der Erwerbstätigkeit insgesamt in den einzelnen Mitgliedstaaten auf sehr unterschiedliche Weise verteile, soweit es die verschiedenen Formen der Erwerbstätigkeit wie Beschäftigungsverhältnisse, Selbständigkeit und Familienarbeit betreffe. In Deutschland werde Schwarzarbeit vorwiegend im Rahmen von Selbständigkeit geleistet, während sie europaweit am häufigsten in Beschäftigungsverhältnissen erbracht werde.