Eurofound analysiert bestehende Daten und politische Antworten zum Thema „Burnout“

SW – 10/2018

Die Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) hat einen Bericht zum Thema „Burnout am Arbeitsplatz“ veröffentlicht. Die Analyse der verfügbaren Daten und politischen Reaktionen ergebe, dass ein starkes öffentliches Interesse am Thema bestehe. Dies zeige sich in der Vielzahl der Studien zum Thema, die sich jedoch in der Herangehensweise im Hinblick auf Definitionen und Ergebnisse unterschieden. 

Der Bericht befasst sich auf der Grundlage nationaler Forschung mit der Verbreitung, den arbeitsbedingten Faktoren und den Auswirkungen des Burnouts. Untersucht wird, ob ein Burnout in den jeweiligen Mitgliedstaaten als medizinische - oder Berufskrankheit angesehen wird. Ferner werden die Arbeitsfaktoren untersucht, die mit einem Burnout in Verbindung gebracht werden, einschließlich psychosozialer und körperlicher Arbeitsfaktoren, Arbeitsintensität und Arbeitsorganisation. Darüber hinaus werden nationale Strategien zu diesem Thema, die Einbeziehung der Sozialpartner in die aktuelle Debatte sowie ergriffene Präventivmaßnahmen geprüft. 

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass das Interesse am Thema „Burnout“ offensichtlich sei, jedoch weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssten, um zu beurteilen, ob die bisher gesammelten Daten und die diesbezüglichen Antworten der Politik dem Thema gerecht werden. Eine Reihe von Fragen seien ungeklärt, so zum Beispiel wie die spezifischen Merkmale eines Burnouts identifiziert werden könnten und ob die Arbeitsfaktoren, die zu Burnout führen, dieselben seien, die zu arbeitsbedingtem Stress führen. In weiteren Untersuchungen müsse festgestellt werden, ob emotionale Erschöpfung sich von anderweitiger Ermüdung und Erschöpfung unterscheide und ob, wenn Burnout eine andere Form der Erschöpfung darstelle, spezifische Wiederherstellungsmechanismen erforderlich seien. Auch sei unklar, wie lange es dauere, bis jemand „ausgebrannt“ sei, und was präventiv hiergegen getan werden könne. 

Hintergrund

Um eine EU-weite Perspektive zu diesem Thema zu erhalten, hat Eurofound sein Korrespondentennetzwerk in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und Norwegen gebeten, die wichtigsten nationalen Forschungsergebnisse und politischen Debatten zum Thema „Burnout“ zu prüfen. Insbesondere sollte ermittelt werden, ob es sich um eine Krankheit oder ein Syndrom handelt, was seine arbeitsbezogenen Faktoren sind und verglichen werden, wie das Problem von den Sozialpartnern und in der Politik in jedem Land angegangen wird. Der Bericht wurde auf der Grundlage der Antworten der Korrespondenten auf einen standardisierten Fragebogen erstellt.