
OECD fordert Rentenreformen von Portugal
Bei Grundrente: Keine Anrechnung von Kinder-Einkommen.
Dr. Sch-W – 04/2019
Portugal gehört zu den Ländern der OECD, in denen sich das
Absinken der Erwerbsbevölkerung im Verhältnis zur Anzahl der Rentner am
dramatischsten bemerkbar machen wird. Das ist die Kernaussage des jüngsten
OECD-Renten-Länderberichts
zu Portugal (in englischer Sprache). Im Klartext: Im Jahr 2050 werden auf
zehn Menschen im arbeitsfähigen Alter (bis 65) sieben über 65-jährige Menschen
kommen.
Trotz der jüngsten Rentenreformen – unter anderem der Anbindung des
Rentenalters an die Lebenserwartung - sollte dies Grund genug sein, weitere
Reformen durchzuführen. Die OECD empfiehlt, den schon vorhandenen
„Nachhaltigkeitsfaktor“, der bisher nur den Vorruhestand „bestraft“, auch auf
die Definition des Rentenniveaus bei Erreichen der Regelaltersgrenze
auszuweiten. Die drei bestehenden Mechanismen zur Erzeugung einer auskömmlichen
Grundrente sollten zu einem Instrument zusammengefasst werden. Bei dieser
Gelegenheit sei sicherzustellen, dass im Rahmen einer Bedürftigkeitsprüfung
nicht die Einkommen der Kinder herangezogen werden. Die übrigen Empfehlungen
sind „Standard“ - man kennt sie aus den Politikempfehlungen der EU: Es solle
vor allem die Rolle der zweiten Säule, der Betriebsrenten, gestärkt werden.