Macron will Franzosen mehr und länger arbeiten lassen
Aber: „Niemand soll mit weniger als 1.000,- Euro in Rente gehen“.
Dr. Sch.- W. – 05/2019
Die Franzosen sollen mehr arbeiten, gab der französische
Präsident auf einer Pressekonferenz am 25. April bekannt. Diese Forderung steht
in unmittelbarem Zusammenhang mit der Absicht Macrons, die Einkommensteuern für
niedrigere Löhne „signifikant“ zu senken, was ca. 5 Mrd. Euro kosten dürfte.
Ohne eine Senkung der öffentlichen Ausgaben und längerer Arbeitszeiten ist dies
nicht zu machen. Ein erster Aufschlag war bereits die Abschwächung der
35-Stunden-Woche, die nun nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben, sondern ins
Belieben der Sozialpartner gestellt ist.
Damit stellt sich auch die aus Sicht
des Präsidenten „legitime Frage“ nach der Ausdehnung der Lebensarbeitszeit, da
die Lebenserwartung ja immer weiter steige. Zwar will Macron erst einmal nicht
an das gesetzliche Rentenalter von 62 Jahren herangehen. Allerdings könne man
durch die Einführung eines Punktesystems durchaus für mehr Gerechtigkeit
sorgen. Dies will im Klartext heißen, dass im Vergleich zu heute mit einer
niedrigeren Rente rechnen muss, wer schon mit 62 „geht“.
Gleichzeitig möchte der Staatschef niedrige Renten
aufwerten. Niemand solle mit weniger als 1.000,- Euro in Rente gehen.