Wandel gestalten durch Erhöhung der Beschäftigungsquoten, Digitalisierung und Einwanderung.

CH – 08/2019

Sämtliche Alterssicherungssysteme müssen sich der Herausforderung stellen, die der demografische Wandel mit sich bringt. Ein steigender Anteil an Rentenbeziehern in der Bevölkerung bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung macht Anpassungen der Systeme erforderlich, damit die Finanzierbarkeit des Systems auch zukünftig gewährleistet werden kann.

Finnland ist durch seine im europäischen Vergleich sehr geringe Geburtenrate vom demografischen Wandel besonders betroffen. Aktuelle Zahlen zur Bevölkerungsstatistik haben einen unerwartet starken Rückgang des Anteils junger Menschen ergeben. „The Finnish Centre for Pensions“ hat dies in seiner aktuellen Langzeitprognose berücksichtigt und ermittelt, dass es auf lange Sicht zu einem Anstieg des Beitragssatzes auf 30 Prozent im Projektionszeitraum bis 2085 kommen könnte. In Folge dessen stellt sich die dringende Frage, wie auch zukünftig die Gerechtigkeit zwischen den Generationen gewährleistet werden kann.

Heikki Tikanmäki vom „Finnish Centre for Pensions“ weist darauf hin, dass die finanziellen Aussichten des Rentensystems für die nächsten Jahrzehnte stabil seien. Nichtsdestotrotz sei die niedrige Geburtenrate eine ernstzunehmende Angelegenheit. Es sei damit an der Zeit zu überlegen, wie man die demografische Entwicklung beeinflussen kann. Für Anna Rotkirch („The Family Federation of Finland“) gehört dazu die Analyse der Möglichkeiten, die Beschäftigungsquoten in den einzelnen Altersgruppen weiter zu erhöhen sowie die Chancen zu nutzen, die Digitalisierung und Einwanderung bieten.