Aus Öster­reich kommt Rücken­wind für die desi­gnierte Gesund­heits­kom­mis­sarin Stella Kyriak­ides und ihre Pläne, anti­mi­kro­bi­elle Resis­tenzen zu bekämpfen.

UM – 10/2019

Mit einem Appell an die Politik, sich energisch für die Sicherheit von Patientinnen und Patienten in der Europäischen Union einzusetzen, ist am 3. Oktober das diesjährige Europäische Gesundheitsforum Gastein zu Ende gegangen (Kurzbericht siehe hier). Geschätzt 8,8 Millionen Menschen innerhalb der EU erkranken durch Keime im Krankenhaus („nosokomiale Infektionen“). Diese zu bekämpfen bedeutet auch, die Entwicklung von antimikrobiellen Resistenzen zu hemmen. Dazu müssten Daten gesammelt und ausgewertet und die Überwachung des Infektionsgeschehens verbessert werden.

Infek­ti­ons­ge­schehen syste­ma­tisch über­wa­chen

Die Botschaft aus Österreich ist die: In der Beobachtung des Infektionsgeschehens liegt großes Potential für eine Patientensicherheitskultur. Für eine europaweite Vernetzung zu sorgen und die relevanten Daten zu teilen – dies sei die Rolle, welche die EU übernehmen müsse. Nach Andrea Ammon, Medizinerin und Direktorin des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) besteht die Herausforderung zunächst darin, ein standardisiertes Überwachungsverfahren in den über 8.000 europäischen Akutkrankenhäusern zu verankern.

Sicher­heits­kultur ist Haltungs­frage

Bei entsprechender politischer Verpflichtung sei ein großer Teil der behandlungsassoziierten Infektionen durch einfache und effektive Maßnahmen zu verhindern, so Neda Milevska von der Internationalen Allianz der Patientenorganisationen. Von anderer Seite wurde eine Sicherheitskultur eingefordert, die – ausgehend von den Führungsetagen – alle Gesundheitsorganisationen durchziehen müsse.

In Hygiene inves­tieren heißt Infek­tionen verhin­dern

Diese Diskussion wird auch in Deutschland geführt. Vom Aktionsbündnis Patientensicherheit, einem unabhängigen, gemeinnützigen Verein, ist im vergangenen Jahr ein umfassendes Weißbuch erschienen, welches auffordert, Sicherheit in der Gesundheitsversorgung neu zu denken und gezielt zu verbessern. Der Geschäftsbericht des GKV-Spitzenverbandes gibt zudem regelhaft Auskunft über die Umsetzung des Hygieneprogramms, mit dem die gesetzlichen Krankenkassen zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von fast 500 Millionen Euro für die Verbesserung der Hygienepersonalausstattung in Krankenhäusern zur Verfügung stellen.  

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