
Covid-19
Europa rüstet sich
UM – 03/2020
Am Freitag, den 6. März, wird der Ministerrat (EPSCO) zum
zweiten Mal in einer Sondersitzung über die Corona-Epidemie beraten. Zuvor war
er am 13.2.2020 zusammengekommen. Im Vordergrund stand die Beratung über eine
gemeinsame Beschaffung von Arzneimitteln zur Vermeidung von Versorgungsengpässen
und Schutzausrüstung sowie die Unterstützung von Nicht-EU-Ländern, die Hilfe
benötigen (siehe
Schlussfolgerungen des Rates). Der Rat rief auch zu verstärkter
Zusammenarbeit auf EU- und internationaler Ebene auf.
Sachliche Information statt Hysterie
Europa ist in Alarmbereitschaft und es geht darum, die
weitere Ausbreitung des Virus zu verzögern. Klug beraten ist, wer zwischen
überlegter Vorsicht und panikgetriebener Hysterie unterscheiden kann. Eine sachliche
Information ist dazu ein zentraler Schlüssel. Solche findet sich zum Beispiel auf
der Website
des GKV-Spitzenverbandes, die auch auf weiterführende Hilfen und Hotlines
verweist, oder auf der Website der DGUV. Die EU-Kommission hält ebenfalls umfassende Informationen bereit.
Covid-19 ist eine vergleichsweise milde Erkrankung.
Erschreckend hingegen ist das Tempo, in der sie sich ausbreitet. Und es macht
einen Unterschied, ob sich eine Krankheit innerhalb weniger Wochen oder in einem
längeren Zeitraum in einer Bevölkerung verbreitet. Festgestellt werden muss: Die
Erkrankungszahlen wegen Covid-19 steigen in manchen Ländern im Eiltempo an.
Infektionsrisiko: Hoch!
Zwischenzeitlich hat das Europäische Zentrum für die
Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Infektionsrisiko
in der Europäischen Union (EU) von bislang moderat auf hoch heraufgesetzt. Grenzkontrollen
werden noch nicht erwogen. Es gibt bislang bereits 2.100 bestätigte
Ansteckungsfälle in 18 Mitgliedstaaten, davon 38 mit Todesfolge. Die meisten
Fälle (1.700) finden sich in Italien. In Deutschland haben die Behörden bislang
150 Fälle bestätigt. Weltweit wurden zu Beginn der zehnten Kalenderwoche knapp
90.000 Ansteckungsfälle in 68 Ländern verzeichnet.
Covid-19 ist eine globale Herausforderung
Die EU stellt mehr als 232 Millionen Euro zur Unterstützung der
Mitgliedstaaten beim Kampf gegen das neue Virus zur Verfügung (siehe
EU-Pressemitteilung vom 24.2.2020). 114 Millionen Euro sollen zur
Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufließen, 90 Millionen Euro
für Forschungspartnerschaften zwischen öffentlichen Einrichtungen und
pharmazeutischen Unternehmen, 15 Millionen Euro fließen nach Afrika, zehn
Millionen Euro in weitere Forschungsprojekte. Drei Millionen Euro sind bereits in
den Katastrophenschutz investiert worden, unter anderem für Schutzausrüstung
nach China. Ein Virus macht nicht an Grenzen halt – das kommt hier deutlich zum
Ausdruck.