Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht Leitlinien
Wie können die Länder während der COVID-19-Pandemie wichtige Gesundheitsdienste aufrechterhalten?
TR – 04/2020
Die unaufhaltsame
Corona-Krise führt weltweit zu einer enormen Nachfrage nach
Gesundheitseinrichtungen und -personal. Dies überlastet in vielen Staaten die
bestehenden Strukturen und es droht ein Zusammenbruch. „Die beste Verteidigung
gegen jeden Ausbruch ist ein starkes Gesundheitssystem“, betont Generaldirektor
Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. „COVID-19 zeigt, wie zerbrechlich viele
Gesundheitssysteme und -dienste der Welt sind, und zwingt die Länder,
schwierige Entscheidungen zu treffen, wie sie den Bedürfnissen ihrer
Bevölkerung am Besten gerecht werden können.“
Who is WHO?
Die
Weltgesundheitsorganisation (englisch World Health Organization, WHO) wurde
1948 als rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige
Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Genf gegründet und
koordiniert das internationale öffentliche Gesundheitswesen für derzeit 194
Mitgliedstaaten. Laut Artikel 1 ihrer Verfassung besteht ihr Zweck darin, „allen Völkern zur
Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen“. Neben der
Förderung der allgemeinen Gesundheit aller Menschen liegt ihre Hauptaufgabe
insbesondere in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten.
Konkrete Anhaltspunkte in der aktuellen Krise
Zur Unterstützung
aller Länder bei der Bewältigung der Herausforderungen hat die WHO am 30. März
2020 aktuelle Leitlinien herausgegeben. Diese enthalten gezielte
Sofortmaßnahmen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene, um einen Zusammenbruch
des gesamten Systems zu vermeiden. Das betrifft zum Beispiel Routineimpfungen,
Betreuung während der Schwangerschaft und der Geburt, Betreuung von
Kleinkindern und älteren Erwachsenen, Bewältigung psychischer Erkrankungen
sowie von Infektionskrankheiten und von nichtübertragbaren Krankheiten,
kritische stationäre Therapien, aber auch Hilfsleistungen wie diagnostische
Bildgebung sowie Blutbank- und Labordienstleistungen.
Bei Hygienepraktiken und
persönlicher Schutzausrüstung muss der höchste Standard eingehalten werden.
Generell müssen sämtliche Informationen permanent auf dem neuesten Stand
gehalten werden. Dies erfordert eine häufige transparente Kommunikation mit der
Öffentlichkeit.
Die WHO hat die folgenden
Dokumente herausgegeben (alle verfügbar in englischer Sprache):
Wenn die
Gesundheitssysteme überfordert sind, steigt sowohl die direkte Sterblichkeit
durch den Corona-Ausbruch als auch die indirekte Sterblichkeit aufgrund von
Erkrankungen, die durch Impfung vermeidbar oder behandelbar sind, dramatisch
an.
Eine
Unterbrechung der Immunisierungen, auch nur für kurze Zeiträume, führt zu einer
erhöhten Anzahl anfälliger Personen und erhöht die Wahrscheinlichkeit für
vermeidbare Krankheiten wie Masern.
Im Rahmen ihrer
globalen Kampagne empfiehlt die WHO den Mitgliedstaaten, einen öffentlichen
Zugang zu Handhygiene-Stationen zu ermöglichen und deren Benutzung beim
Betreten und Verlassen aller öffentlichen oder privaten Geschäftsgebäude und
öffentlichen Verkehrsmittel verbindlich vorzuschreiben.
Handhygiene ist
eine der wirksamsten Maßnahmen zur Verringerung der Ausbreitung von
Krankheitserregern und zur Verhinderung von Infektionen, einschließlich des
Corona-Virus.
Aktionstag am 5. Mai 2020
Abgestimmt mit dem von den Vereinten Nationen für 2020
ausgerufenen Internationalen Jahr der Pflegekräfte und Hebammen und der laufenden Social-Media-Kampagne (#SafeHands)
werden am 5. Mai 2020 zahlreiche Aktivitäten in vielen Mitgliedsländern
stattfinden, zum Beispiel Verleihung von Anerkennungsurkunden für herausragende
Leistungen in der Handhygiene, Bekenntnisse der Regierungen zu den Empfehlungen
der WHO und Applaus als Dank an Pflegekräfte und Hebammen.