COVID-19: EU initiiert globale Spendenaktion
Weltweites Bündnis sammelt innerhalb von drei Stunden 7,4 Milliarden Euro
JS – 05/2020
Die Online-Spendenveranstaltung am 04.
Mai 2020 wurde von der Europäischen
Union als Gastgeberin,
von Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Saudi-Arabien, Norwegen,
Spanien und dem Vereinigten Königreich gemeinsam einberufen. Ziel des
Bündnisses aus Ländern und Organisationen ist es, Mittel für die gemeinsame
Entwicklung von Diagnostika, Behandlungen und Impfstoffen gegen COVID-19 zu beschaffen.
Die Initiative ist eine Reaktion auf den Aufruf der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und einer Gruppe von Gesundheitsakteuren zu
weltweiter Zusammenarbeit.
USA und Russland beteiligten sich nicht
Die lange
Liste der Teilnehmenden umfasste alle G7-Länder (mit Ausnahme von US-Präsident
Trump), weitere Staats- und Regierungschefinnen und -chefs, wie der türkische
Präsident Erdoğan und Cyril Ramaphosa, Präsident der Republik Südafrika
und Vorsitzender der Afrikanischen Union, sowie andere wie König Abdullah
von Jordanien.
In ihren Live-Zuschaltungen und Videobotschaften betonten die Gebenden stets, dass ein Impfstoff für alle
zugänglich sein muss. Niemand dürfe zurückgelassen werden. Die
USA und Russland beteiligten sich hingegen nicht. Dies bestärkt die Sorge,
dass einige Länder versuchen könnten, Impfstoffe oder Behandlungen
zuerst für sich zu beanspruchen.
Zu den privaten Gebenden der Veranstaltung gehörte die Bill and Melinda Gates Foundation, die 50
Millionen US-Dollar zugesagt hat, sowie Madonna, die eine Million
US-Dollar gespendet hat.
Mit
den gesammelten 7,4 Milliarden Euro wurde das ursprüngliche
Ziel von 7,5 Milliarden Euro fast erreicht. Es handelt sich
jedoch offenbar nicht nur um „neue“ Mittel: Alle seit dem 30. Januar 2020 zugesagten
Mittel sollen auf die angestrebte Spendensumme angerechnet werden.
Fortdauernder Spendenmarathon
Wiederholt betont wurde, dass dies nur der Anfang sein könne. Weitere
Mittel für die medizinischen Technologien würden notwendig sein, insbesondere
sobald Herstellung und Vertrieb eines Impfstoffs beginnen.
Die Kommission will in Kürze mitteilen, wie der zugesagte Betrag aufgeteilt
wird, also wie viel davon jeweils in Impfstoffe, Therapeutika, Diagnostika
und die Stärkung der Gesundheitssysteme im Zusammenhang mit COVID-19 fließen
soll.
EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen endete ihre Schlussbotschaft mit Zuversicht: "Heute können wir wirklich sagen, dass die Welt gegen das Coronavirus vereint ist. Und die Welt wird gewinnen."
Es bleibt abzuwarten, welche Spendenzusagen eingehalten und wie die Gelder zielführend eingesetzt werden.