Gerechtigkeitsthemen können punkten.

IF – 02/2022

Im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas treffen sich Ende Februar wieder rund 200 europäische Bürgerinnen und Bürger im irischen Dublin. Das Europäische Bürgergremium „Eine stärkere Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit und Arbeitsplätze, Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Digitaler Wandel“ als ein Teil der Konferenz zur Zukunft Europas hat bereits zweimal getagt, um an Empfehlungen zu arbeiten – einmal im September 2021 in Straßburg und einmal im November 2022 online.

Arbeit und Soziales vereint

Die fünf Arbeitsschwerpunkte des Gremiums sind: „Arbeiten in Europa“, „Eine Wirtschaft für die Zukunft“, „Eine gerechte Gesellschaft“, „Lernen in Europa“ und „Eine ethische und sichere digitale Transformation“. Sobald die Empfehlungen fertiggestellt sind, werden sie auf der Plenarsitzung der Konferenz am 11./12. März diskutiert.

Ein Recht auf Gleichheit

In den Ergebnissen aus der Novembersitzung wurden in Bezug auf den Aktionsplan der Europäischen Säule sozialer Rechte bereits verschiedene Vorschläge gemacht. Die Bürgerinnen und Bürger möchten, dass die Mitgliedsländer verpflichtet werden sollen die enthaltenen Maßnahmen auch wirklich umzusetzen. Viele wünschen sich eine reale Gleichstellung der Geschlechter und auch Anspruch auf gleiches Gehalt. Hier ist der Aspekt der Transparenz eine wesentliche Maßnahme.


In den Gremien war man sich auch einig, dass Chancengleichheit für alle gelten soll, unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Ausrichtung, Religion oder Menschen mit Behinderung. Ein inklusiveres Europa ist der Wunsch.

Smart Working - der Inbegriff des modernen Arbeitsmodus?

Seit Beginn der Pandemie wurde unsere Art die Arbeit zu verrichten auf den Kopf gestellt. Waren früher Menschen im Homeoffice Exoten, so gilt dies heute als gängige Arbeitsform. Das Gremium hat sich mit dem aufkeimenden Konflikt zwischen Berufs- und Privatleben auseinandergesetzt. Smart Working, in der Regel unabhängiger zu arbeiten mit weniger Arbeitsbelastung und technischer Unterstützung, soll dabei auf dem Vormarsch sein. Smart Working kann sowohl in etablierten Unternehmen um sich greifen als auch von Einzelpersonen (Selbstständigen) praktiziert werden.

Somit fordert das Gremium eine Harmonisierung der Regelungen für „Smart Working“ auf europäischer Ebene und die Überprüfung ihrer Einhaltung, eine Verkürzung der Arbeitszeit als auch die Steigerung der Effizienz durch Technologie. Weitreichender wäre die Forderung zu einer Harmonisierung des „Smart Working“ auf europäischer Ebene durch Festlegung von Arbeitszeiten, Verfügbarkeit und Ruhezeiten (Recht auf Nichterreichbarkeit) und die Überprüfung der Einhaltung der Vorschriften. Da dies aber nur Vorschläge sind, wird es hier sicherlich noch Diskussionsbedarf geben.


Die Vorschläge im Einzelnen finden Sie hier.