Erkenntnisse aus der COVID-19-Pandemie und Empfehlungen für die Zukunft
Berichtsentwurf im Corona Sonderausschuss vorgelegt
CC – 03/2023
Das Europäische Parlament möchte Lehren aus der COVID-19
Pandemie ziehen. Dafür hat es am 19. April 2022 einen „Sonderausschuss zu den
Erkenntnissen aus der COVID-19-Pandemie und Empfehlungen für die Zukunft“ (COVI)
einberufen. Dieser tagt seither regelmäßig. Nun wurde von der zuständigen
Berichterstatterin Dolors Montserrat (EPP/ESP) ein Berichtsentwurf vorgelegt.
Dieser umfasst die vier Themen: Gesundheit, ein abgestimmter Ansatz
im Hinblick auf die Achtung der Demokratie und der Grundrechte, soziale und
wirtschaftliche Auswirkungen, die EU und die Welt. In dem Bericht heißt es,
dass „die EU, ebenso wie der Rest der Welt nicht darauf vorbereitet war, diese
beispiellose Gesundheitskrise und ihre Schockwellen zu bekämpfen“.
Resiliente Gesundheitssysteme
Die Gesundheitssysteme müssen widerstandsfähiger werden.
Notwendig dafür sei unter anderem eine angemessene Finanzierung und
Investitionen in kritische Gesundheitsinfrastrukturen. Die Produktions- und
Versorgungssicherheit müsse transparenter, diversifizierter und autonomer
werden, so der Berichtsentwurf. HERA, die Behörde für Krisenvorsorge und -reaktion
bei gesundheitlichen Notlagen, soll zu einer autonomen Agentur weiterentwickelt
werden, die über ein starkes und definiertes Mandat des Rates und des
Parlaments sowie über einen Haushalt verfügt.
Transparenz
Mit Blick auf die bevorstehende Arzneimittelrevision wird
die Europäische Kommission aufgefordert, das Anreizsystem regelmäßig zu
überprüfen, die Preistransparenz zu erhöhen und die Faktoren aufzuzeigen, die
die Erschwinglichkeit und den Zugang der Patientinnen und Patienten zu
Arzneimitteln einschränken. Die Entwicklung und Einführung von COVID-19-Impfstoffen
war eine entscheidende Reaktion und eine Erfolgsgeschichte der EU, so der
Berichtsentwurf. Verbesserungen müssen in Bezug auf Transparenz und
Entwicklung, insbesondere beim Erwerb von Impfstoffen mit öffentlichen Mittel
gemacht werden. Ein Schwerpunkt soll auch auf die Bekämpfung von
Fehlinformationen und Desinformationskampagnen in Bezug auf Impfungen gelegt
werden.
Sozioökonomische Auswirkungen der COVID-19 Maßnahmen
Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19
Pandemie werden ebenso in dem Berichtsentwurf herausgestellt. Vulnerable
Gruppen wie unter anderem Kinder, Jugendliche, Frauen, Ältere und Menschen mit
Behinderungen waren im Besonderen von der COVID-19 Pandemie und entsprechenden
Maßnahmen betroffen. Diese Gruppen müssen mehr in den Blick genommen werden. So
wird zum Beispiel die EU und Mitgliedsaaten aufgefordert, die Digitalisierungskompetenz
von älteren Menschen zu fördern, online Gesundheitsdienste und -einrichtungen
finanziell zu fördern und Unterstützungsmaßnahmen für Pflegepersonal zu
entwickeln.