Ein gemeinsamer Aktionsrahmen umreißt, wie das Konzept „Eine Gesundheit“ in Europa erfolgreich umgesetzt werden kann.

UM – 05/2024

Die behördenübergreifende Taskforce „Eine Gesundheit“ hat einen Aktionsrahmen ausgearbeitet, der Vision, Ziele und Maßnahmenvorschläge für ihre Arbeit enthält. Damit will sie die beteiligten EU-Agenturen anleiten, erfolgreich an der Umsetzung des Konzepts „Eine Gesundheit“ mitzuwirken. Im Ergebnis sollen sowohl die EU als auch ihre Mitgliedstaaten in die Lage versetzt werden, Gesundheitsgefahren zu verhindern beziehungsweise auf solche geeignet zu reagieren. Soweit die Vision.

Strategische Ziele

Zur Verwirklichung ihrer Vision zielt die Taskforce darauf ab, eine transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den relevanten EU-Agenturen zu etablieren und zu verstetigen, die den Grundsätzen Koordinierung, Zusammenarbeit, Kommunikation und Kapazitätsaufbau folgt. Beteiligte Institutionen sind das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), die Europäische Chemikalienagentur (ECHA), die Europäische Umweltagentur (EUA), die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA).

Behördenübergreifendes Wissen schaffen

Der Aktionsrahmen will konkret dazu beitragen, dass die strategische und sektorübergreifende Koordination erleichtert und Forschungsvorhaben als auch das Agenda-Setting besser koordiniert werden. Verbessert werden soll auch die Kommunikation und das Engagement der Stakeholder; die Entwicklung von Partnerschaften soll durch gemeinsame Aktivitäten unterstützt werden. Im Ergebnis sollen Kapazitäten und Fähigkeiten im Rahmen des Konzepts Eine Gesundheit aufgebaut werden. Dafür ist zunächst der Zeitraum von 2024 bis 2026 ins Auge gefasst worden.

Weil alles mit allem zusammenhängt

Das Eine-Gesundheit-Konzept geht davon aus, dass die menschliche Gesundheit eng mit der Gesundheit von Tieren und Umwelt verknüpft ist. Damit sind auch assoziierte Themen rund um die Gesundheit miteinander verbunden, wie zum Beispiel die Human- und Veterinärmedizin, Tierfutter und Lebensmittel, aber auch Umweltschutz, Artenvielfalt und Klimawandel. Weil alles mit allem zusammenhängt, müssen Gesundheitsstrategien übergreifend ausgerichtet sein.

Erfolg durch "Eine Gesundheit"

Die Deutsche Sozialversicherung unterstützt das „Eine-Gesundheit“-Konzept ausdrücklich. Die Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen zeigt exemplarisch wie plakativ, dass es entscheidend darauf ankommt, den Mastbetrieb, die Einleitung von Abwässern und Abfällen in die Umwelt, die Hygiene in Gesundheitsbetrieben wie den individuellen Umgang mit antimikrobiellen Arzneimitteln gemeinsam in den Blick zu nehmen. Gegenmaßnahmen müssen aufeinander abgestimmt werden, um einen hohen Wirkungsgrad entfalten zu können und erfolgreich zu sein. Eine intensive Kooperation der beteiligten Behörden, wie sie der Aktionsplan „Cross-agency One Health task force framework for action 2024-2026“ beschreibt, folgt dieser Erkenntnis und wird ausdrücklich begrüßt.