Trends und Heraus­for­de­rungen im Bereich Beschäf­ti­gung und Soziales.

AH – 02/2025

Im neusten Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) werden die aktuelle Situation auf den Arbeitsmärkten sowie die wichtigsten Trends und Herausforderungen im Bereich Beschäftigung und Soziales analysiert. Dabei werden unter anderem Probleme wie informelle Arbeit, der Rückstand bei der Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, geschlechterspezifische Ungleichheiten und die hohe Jugendarbeitslosigkeit thematisiert. Der Bericht zeigt zudem, dass in den Ländern mit hohem Einkommen der Anstieg der Erwerbsbeteiligung älterer Menschen die demografische Alterung kompensiert hat.

Wirt­schaft­liche Erho­lung verlang­samt  

Im Jahr 2024 blieb das Beschäftigungswachstum zwar weltweit stabil, doch der Arbeitsmarkt wird weiterhin durch geopolitische Spannungen, steigende Energiepreise, die Kosten des Klimawandels und ungelöste Schuldenprobleme auf die Probe gestellt.


Die Arbeitslosenquote verharrte auf ihrem Vorjahreswert von fünf Prozent. Allerdings sind junge Menschen mit einer Quote von 12,6 Prozent besonders betroffen. Trotz eines moderaten Wirtschaftswachstums von 3,2 Prozent im Betrachtungszeitraum geht die ILO von einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums aus. Dies trifft auch die Erholung des Arbeitsmarktes negativ und hat insbesondere Folgen für Länder mit hohem Bevölkerungswachstum. Das Lohnwachstum hat die pandemiebedingten Einkommensverluste auch noch nicht vollständig aufholen können. Was wiederum laut ILO auf den schwachen Anstieg des Beschäftigungswachstums zurückzuführen ist.

Rück­läu­fige Erwerbs­be­tei­li­gung hemmt Beschäf­ti­gungs­wachstum

Das Schwächeln des Beschäftigungswachstums liegt maßgeblich in der Erwerbsbeteiligung begründet. Weltweit ging sie zurück, und zwar insbesondere bei jungen Menschen. Laut ILO waren im Jahr 2024 weltweit 85,5 Millionen junge Männer (13,1 Prozent) und 173,3 Millionen junge Frauen (28,2 Prozent) weder in Arbeit noch in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung. Etwas anders ist die Entwicklung in Ländern mit hohem Einkommen: Hier ist die Gesamterwerbsquote um fast ein Prozent gestiegen, was auf die steigende Erwerbsbeteiligung älterer Menschen zurückzuführen ist. Für alle Länder – ob mit hohem oder niedrigem Einkommen – gilt: In punkto Erwerbsbeteiligung gibt es nach wie vor erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede.

Fazit und Empfeh­lungen

Der Bericht weist auf eine weltweite Beschäftigungslücke von 402 Millionen Menschen im Jahr 2024 hin: 186 Millionen Menschen sind arbeitslos, weitere 137 Millionen entmutigt und 79 Millionen können aufgrund anderer Verpflichtungen nicht arbeiten.


Die Ausweitung menschenwürdiger Arbeit bleibt ein zentraler Pfeiler für die Verfolgung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen; besonders in Ländern mit niedrigerem Einkommen. Ein schnelleres Produktivitätswachstum ist notwendig, um hier Defizite abzubauen.


Im Bericht der ILO werden Investitionen in Qualifizierungsmaßnahmen und Bildung sowie den Ausbau des Sozialschutzes empfohlen. Chancen für ein zukünftiges Beschäftigungswachstum werden insbesondere in den Bereichen grüne Energie und digitale Technologien verortet. Um solche Chancen zu nutzen, muss in vielen Ländern in die notwendige Infrastruktur investiert werden.

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