Kommission verlängert Frist für PFOA-Verbot in Feuerlöschschäumen.

SK – 05/2025

Am 5. Mai hat die Europäische Kommission Änderungen zur Regulierung des Einsatzes von per- und polyfluoroalkylen Substanzen (PFOA) verabschiedet. PFOA gehören zur Gruppe der PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) und sind in Europa aufgrund ihrer Gesundheits- und Umweltrisiken grundsätzlich verboten. Für bestimmte Anwendungen, etwa in mobilen und festen Feuerwehrlöschsystemen, gelten jedoch befristete Ausnahmeregelungen. Diese sollten ursprünglich zum 3. Juli auslaufen, wurden nun jedoch bis Ende des Jahres verlängert.

Hintergrund der Fristverlängerung

Nach dem Motto „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ hat die Kommission das Verbot von PFOA in Feuerlöschschäumen auf den 5. Dezember 2025 verschoben und damit die bislang geltenden Ausnahmeregelungen verlängert.


Grund dafür war zunehmender Druck seitens der Hersteller, die vermehrt Schwierigkeiten signalisierten, die ursprünglich angesetzte Frist einhalten zu können. Um zu verhindern, dass als Ersatz für PFOA andere PFAS-haltige Löschschäume verwendet werden, verlängerte die Kommission die Umsetzungsfrist. Ziel ist es, den Herstellern mehr Zeit zu geben, um geeignete und umweltfreundlichere Alternativen zu finden.


Neben der Fristverlängerung legte die Kommission auch Grenzwerte zur unbeabsichtigten Spurenverunreinigung fest. Die Grenzwerte liegen bei 1mg/kg für Konzentrationen von PFOA und bei 10mg/kg für Konzentrationen von PFOA-verwandten Verbindungen.

PFAS-Verbot in lebensmittelnahen Produkten angekündigt

EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné kündigte im Mai ebenfalls an, PFAS in lebensmittelnahen Produkten, wie zum Beispiel Pfannen und Verpackungsmaterialien, verbieten zu wollen. Von dem Verbot unberührt bleiben soll laut Kommission jegliche industrielle Verwendung von PFAS, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie aufrechtzuerhalten.

EU-Abgeordnete warnen vor PFAS-Risiken

Ende April hatte sich auch der Ausschuss für Umwelt, Klima und Lebensmittelsicherheit (ENVI) mit PFAS befasst. Verschiedene Fraktionen beschrieben im ENVI die Gefahren, die PFAS für Umwelt und Menschen birgt. PFAS können unter anderem Krebserkrankungen hervorrufen oder auf das Hormonsystem einwirken. Ebenfalls thematisiert wurden die Kosten, die durch PFAS-Verschmutzung entstehen. Nach Berechnungen des „Nordic Council of Ministers“ belaufen sich diese jährlich auf 52 bis 84 Milliarden Euro im Europäischen Wirtschaftsraum.

Komplettverbot von PFAS in Löschschäumen geplant

Im Zusammenhang mit der REACH-Verordnung ist ein langfristiges Verbot aller PFAS in Feuerwehrlöschschäumen geplant. Bereits 2022 hat die Europäische Chemikalienagentur einen Vorschlag für eine EU-weite Einschränkung aller PFAS in Feuerwehrlöschschäumen eingebracht. Die Verabschiedung des Verbots durch die Kommission wird Ende des Jahres erwartet.