Magazine ed*
ed* Nr. 02/2019

Editorial

ed* Nr. 02/2019 – Kapitel 1

Liebe Leserinnen und Leser,

ein spannendes Jahr auf europapolitischer Ebene liegt hinter uns. Die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union haben gewählt und damit bestimmt, welche Parlamentarier in den nächsten fünf Jahren gemeinsam mit dem Rat und der Kommission über zahlreiche europäische Initiativen beraten werden. Auch in der Europäischen Kommission werden Stühle gerückt, die Brüsseler Behörde glänzt mit vielen neuen Gesichtern und neuen Aufgabenverteilungen.


Ein Blick auf das nächste Jahr zeigt: Es bleibt spannend! Ab Juli 2020 wird Deutschland für sechs Monate die Ratspräsidentschaft übernehmen,

nach Finnland und Kroatien. Grund genug, sich einen Überblick über einzelne Aspekte der Sozialsysteme dieser Länder zu verschaffen. Auch wenn sich Europa in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik in den vergangenen Jahrzehnten immer enger zusammengeschlossen hat, die Ausgestaltung der sozialen Sicherung ist nach wie vor ein Kernbereich nationaler Souveränität. Dabei muss es auch bleiben. Denn gerade in diesem Bereich werden die Unterschiede der kulturellen Traditionen, der historisch gewachsenen politischen Systeme, der politischen Präferenzen und auch der wirtschaftlichen Gegebenheiten sehr deutlich. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen: Was unterscheidet die Systeme zur Absicherung bei Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Unfall, beruflich bedingten Krankheiten und im Alter von den deutschen Systemen, und wo bestehen Gemeinsamkeiten? Welchen Herausforderungen sehen sich die Systeme in der Zukunft ausgesetzt?


Schon der Blick auf die von uns ausgewählten Länder vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der europäischen Systeme – und an der einen oder anderen Stelle auch die Einsicht, dass es trotz unterschiedlicher Ansätze mehr Gemeinsamkeiten gibt, als zunächst vermutet werden könnte.


Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!


Ihre Ilka Wölfle