Resis­tenz­bil­dung von Anti­bio­tika soll einge­dämmt werden.

MS/CM – 03/2018

Der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments befasst sich mit der Frage, wie die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig gesichert werden kann. In einem Entwurf für einen Initiativbericht zum Europäischen Aktionsplan zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen“ werden Forderungen nach neuen Maßnahmen formuliert. Die Ausschüsse des Europäischen Parlaments verfassen immer dann aus eigener Initiative Berichte, wenn ihnen ein Thema als wichtig erscheint und sie die politische Diskussion anstoßen möchten. 

Maßnah­me­paket gegen Arznei­mit­tel­re­sis­tenzen geschnürt

Der Initiativbericht greift im Wesentlichen Maßnahmen auf, die die EU-Kommission im Rahmen eines neuen Aktionsplans zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen im Juni 2017 beschloss. Sie zielen darauf ab, die EU als künftige Vorreiter-Region zu etablieren, Forschung, Entwicklung und Innovation im Zusammenhang mit antimikrobiellen Resistenzen zu stärken und die internationale Zusammenarbeit dafür zu gestalten. Der Antibiotika-Resistenzplan basiert auf einem „Eine-Gesundheit“-Konzept, was bedeutet, dass neben der Mensch- und Tiergesundheit auch Umweltaspekte miteinbezogen werden. 

Forde­rungen der Abge­ord­neten

Unter anderem sollen die Überwachung der Antibiotikaresistenzen länderübergreifend aufeinander abgestimmt und Angehörige der Gesundheitsberufe nachgeschult werden. Außerdem beinhaltet der Berichtsentwurf die Forderung, die Möglichkeit, dass Ärzte oder Tierärzte, Antibiotika gleichzeitig verschreiben und verkaufen können, zu verbieten. Im Fokus des Berichts stehen auch die Therapieentscheidungen der Ärzte. Anhand sogenannter Schnelltests können rasch Diagnosen gestellt werden, ob es sich tatsächlich um eine bakterielle Infektion handelt, und ein Antibiotikaeinsatz notwendig ist. 

Ursa­chen anti­mi­kro­bi­eller Resis­tenzen

Laut dem Bericht droht ohne entsprechende Vorkehrungen schon bald die Rückkehr in eine ‚prä-Antibiotika/Penizillin‘ Zeit. Das Problem der körperlichen Resistenz von Mensch und Tier ist die damit einhergehende Wirkungslosigkeit von Arzneimitteln. Abgesehen von der fehlenden Erforschung entsprechender Alternativen, sei die Entstehung der Antibiotikaresistenzen wesentlich durch den routinierten Einsatz von Antibiotika und die unsachgemäße Entsorgung nicht verwendeter Arzneimittel beschleunigt worden. Eine weitere Ursache sei die Umweltverschmutzung bei der Produktion von Antibiotika. 

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