
Ethische Grundsätze bei der Einführung künstlicher Intelligenz
Die Kommission hat eine Konsultation zu den Ethikleitlinien eröffnet.
KB/SW – 01/2019
Der Mensch im Mittelpunkt
Die von der EU-Kommission einberufene hochrangige Expertengruppe für Künstliche
Intelligenz (KI) hat am 18. Dezember 2018 den ersten Entwurf
ihrer Ethik-Leitlinien für die Entwicklung und den Einsatz künstlicher
Intelligenz (in englischer Sprache) veröffentlicht. 52 Experten aus
Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beschäftigten sich seit Juni
2018 in einer Reihe von Treffen mit der Frage, welche ethischen Prinzipien nötig sind, um in der EU einen
verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz zu garantieren, die
Vorteile der Einführung der neuen Technologien zu maximieren und gleichzeitig
die Risiken zu minimieren. Ein menschenzentrierter Ansatz zur KI soll Europa in
die Lage versetzen, ein weltweit führender Innovator in der ethischen, sicheren
und modernen KI zu werden.
Künstliche Intelligenz „Made in Europe“
Durch
vertrauenswürdige KI „Made in Europe" soll das Wohlergehen der
europäischen Bürger in Zeiten des rasanten technologischen Wandels verbessert werden.
Die Vertrauenswürdigkeit soll dabei auf zwei Komponenten basieren. Zum einen
sollen die Grundrechte und ethische Regeln und Werte geachtet werden, zum
anderen muss die Technik robust und zuverlässig sein. Große KI-fähige
Entwicklungen in den Bereichen autonomes Fahren, Gesundheitswesen,
Heim-/Service-Roboter, Bildung oder Cybersicherheit sollen die Lebensqualität
täglich verbessern, siehe hierzu auch unseren Bericht aus 10/2018.
Darüber hinaus ist KI der Schlüssel für die Bewältigung vieler gesellschaftlicher
Herausforderungen, wie der globalen Gesundheit und des Klimawandels. Um das
menschliche Wohlbefinden und das Gemeinwohl zu steigern, so die Experten, müsse
die künstliche Intelligenz menschlich ausgerichtet sein und die Grundrechte
respektieren.
Konsultation
Zu den vorgelegten Ethik-Leitlinien hat die Kommission eine öffentliche
Konsultation eingeleitet, an der eine Beteiligung noch bis zum 1. Februar möglich ist. Im März 2019 wird die Expertengruppe der Kommission dann ihre
endgültigen Leitlinien vorlegen. Diese folgen der im April 2018 angenommenen
Strategie für künstliche Intelligenz, den Ankündigungen des von der EU-Kommission
koordinierten Plans mit den Mitgliedstaaten zur Entwicklung und Förderung der Nutzung der KI in
Europa und der von 25 europäischen Ländern unterzeichneten Erklärung
der Zusammenarbeit über die KI. Darüber hinaus soll der mehrjährige
Finanzrahmen 2021-2027 der EU im Bereich der künstlichen Intelligenz Investitionen
in Höhe von mindestens 7 Milliarden Euro aus den Programmen „Horizont Europa“
und „Digitales Europa“ vorsehen.