
Europäische Referenznetzwerke beweisen ihren Mehrwert
Die Europäischen Referenznetzwerke im Gesundheitswesen tragen seit März 2017 dazu bei, die Behandlung zahlreicher Patientinnen und Patienten in Europa zu verbessern.
MM/AD – 04/2019
Die Europäischen Referenznetzwerke (ERN) bringen Ärzte und Forscher mit hoher Fachkompetenz in den Bereichen seltene
Krankheiten, Krankheiten mit geringer Prävalenz und komplexe Krankheiten zusammen. Es sind „virtuelle Netzwerke“, die die Diagnose und die bestmögliche Behandlung für Patienten aus ganz Europa diskutieren. Seit März 2017 wurden 24 ERN gegründet, an denen mehr als 900 hoch spezialisierte Gesundheitsteams in mehr als 300 Krankenhäusern in 26 europäischen Ländern beteiligt sind.
Allerdings, und auch darauf wies die EU-Kommission anlässlich des „2. Jahrestags“ hin, müssten die Mitgliedstaaten die Netzwerke in ihre nationalen Pläne zur Behandlung von seltenen Krankheiten einschließen
und die ERN-Mitglieder und -Koordinatoren besser unterstützen. Hierfür sollten die Mitgliedstaaten
voneinander lernen. Einige hätten die ERN schon sehr gut in ihre Systeme
eingebunden und auch bei dem Gesundheitspersonal ein breites Bewusstsein für
deren Existenz und Möglichkeiten geschaffen. Bei anderen bestehe hier noch
Nachholbedarf, dem sehr gut mit best-practice-Beispielen begegnet werden
könne.
Künftige Beteiligung von Stakeholdern
Verschiedene Interessensgruppen der
ERN wie Patientenvertretungen, die Durchführenden
klinischer Studien sowie Vertreter der Gesundheitsindustrie beraten derzeit über Möglichkeiten künftiger Zusammenarbeit. Auch wird geprüft, wie die Industrie die Europäischen
Referenznetzwerke unterstützen kann, während der Blickwinkel der
Patientenorganisationen gewahrt bleibt, auf welche Themen es ankommt und welche
Schutzmaßnahmen Transparenz und einen Ausgleich widerstreitender Interessen
garantieren. Es gehe darum, gemeinsame Interessen und die Modalitäten einer Zusammenarbeit
zwischen den Europäischen Referenznetzwerken und Stakeholdern zu
identifizieren, verlautet es dazu aus der EU-Kommission.