Impfmüdigkeit hält an
EU-Kommission will EU-Vorschriften zum Schutz von Berufstätigen im Gesundheitssektor intensiver umsetzen.
SJS/AD – 04/2019
Im Jahr 2018 legte die EU-Kommission den Mitgliedstaaten Impfempfehlungen
vor, damit diese intensiver im Kampf gegen vermeidbare Krankheiten
zusammenarbeiten. Über den Vorschlag der EU-Kommission über 20 Maßnahmen gegen
Impfmüdigkeit berichtete die DSV
im März 2018. Anfang des Jahres informierte
die DSV auch über die Ratsempfehlung zur verstärkten Zusammenarbeit bei
der Bekämpfung von durch Impfung vermeidbare Krankheiten.
Doch die
Impfmüdigkeit in der europäischen Bevölkerung sei immer noch nicht besiegt laut Anfrage
von MdEP Philippe Juvin an die EU-Kommission. Darin weist er u.a. auf das sinkende Budget der Mitgliedstaaten für Impfungen und die
ungenügende Prävention von vermeidbaren Krankheiten hin.
In der Antwort
von EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis wird betont, dass die Impfpolitik in
der Verantwortung der Mitgliedstaaten liege, gleichwohl die Kommission bei der
Umsetzung unterstützend zur Seite stehe. Der geplante EU-Impfpass und ein
einheitlicher europäischer Impfplan müssten nach wie vor noch festgelegt werden. Die Kommission werde die Umsetzung
der bestehenden EU-Vorschriften im Gesundheitssektor, wie bspw. die Richtlinie
2010/32 des Rates, noch intensiver anwenden.
Bezüglich der Verfahren für die Anforderungen von
Impfstoffen verwies Andriukaitis auf die Richtlinien der European Medicine
Agency und betonte gleichzeitig, dass im Rahmen von Horizon 2020 insgesamt 590
Mio. Euro für die unabhängige Erforschung von Impfstoffen zu Verfügung stünden.
Um die Transparenz zu erhöhen plane die Kommission eine Plattform, die
Studienergebnisse für Impfstoffe ausweist, so der Kommissar abschließend.