
Die ersten Rückblicke
Veröffentlichung des Jahresberichts des Ausschusses für Sozialschutz.
RD – 11/2019
Der Ausschuss für Sozialschutz (SPC)
hat seinen diesjährigen Bericht über die soziale Situation und die Entwicklung der Sozialschutzpolitik in den
Mitgliedstaaten veröffentlicht. Basierend auf einer Reihe von Schlüsselindikatoren analysiert der
Bericht die Fortschritte bei der Verwirklichung des „Europa-2020-Ziels“ zur
Verringerung von Armut und sozialer Ausgrenzung sowie die neuesten zu
beobachtenden sozialen Trends. Außerdem werden die jüngsten sozialpolitischen
Entwicklungen sowie die wichtigsten strukturellen sozialen Herausforderungen in
den einzelnen Mitgliedstaaten vorgestellt. Eines der Ziele des SPC-Jahresberichts 2019
besteht darin, dem Europäischen Rat eine Analyse zur Ermittlung der wichtigsten
sozialpolitischen Prioritäten zur Verfügung zu stellen, die der Europäischen
Kommission im Rahmen der Ausarbeitung des Jahreswachstumsberichts 2020 dienen
soll.
Zur Verdeutlichung der empirischen Arbeitsweise wird zudem die angewandte
Methodik und die verschiedenen Parameter beschrieben. Grundlegende Instrumente
für die Informationsgewinnung sind der „Social Protection Performance Monitor“
(SPPM) und die Berichterstattung der Mitgliedstaaten.
Eine
Überprüfung der nationalen Reformprogramme 2019 ergibt, dass sich die
Bemühungen der Mitgliedstaaten auf den Inklusionsansatz konzentrieren. Die Mitgliedstaaten
fokussieren unter anderem auf die Eingliederung der am weitesten vom Arbeitsmarkt
entfernten Personen und auf die Gewährleistung der sozialen Sicherheit. Einige Mitgliedstaaten
führen zum Beispiel Teilnehmerprogramme für die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit,
insbesondere für Jugendliche, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen ein.
Des Weiteren ergreifen sie Maßnahmen, um die Deckung und Angemessenheit der
Sozialleistungen zu verbessern, Mindesteinkommensregelungen zu implementieren und regionale
Unterschiede zu beseitigen.
Aufgrund des günstigen wirtschaftlichen Umfelds und der positiven
Auswirkungen der Politik der Europäischen Union (EU) und der Mitgliedstaaten ist in ganz Europa eine
anhaltende und weitreichendere Verbesserung der sozialen Situation zu
beobachten. Obwohl die jüngsten sozialen Entwicklungen überwiegend positiv
sind, zeigt die Analyse des SPC auch, dass es unwahrscheinlich ist, das
Europa-2020-Ziel für Armut und soziale Ausgrenzung zu erreichen.
Der
separate Anhang zum Bericht, die „SPPM-Länder-Profile“, analysiert die einzelnen Mitgliedstaaten und ermöglicht eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema.
Hintergrund
Der SPC ist ein beratendes politisches Gremium für die im Rat
Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz (EPSCO)
zusammenkommenden Ministerinnen und Minister. Er bringt politische Entscheidungsträgerinnen und -träger aus allen
EU-Mitgliedstaaten und der Kommission zusammen, um auf die verschiedenen Herausforderungen,
vor denen die Mitgliedstaaten stehen, zu reagieren. Dabei wird die offene
Methode der Koordinierung im Bereich Sozialschutz und soziale Eingliederung, mit der die Ziele der EU im Bereich der Sozialpolitik erreicht
werden sollen, angewandt. Er umfasst alle wichtigen Bereiche der Sozialpolitik:
Sozialschutz und soziale Eingliederung, Altersversorgung, Gesundheitswesen und
Langzeitpflege.