IVSS-Konferenz zu Blockchain

Dr. S-W – 11/2020

In einem digitalen Seminar der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) diskutierten internationale Expertinnen und Experten die Chancen eines Einsatzes der relativ neuen Technologie „Blockchain“ in der Sozialverwaltung. Sie ermöglicht sichere (Daten-)Transaktionen durch einen dezentralen Ansatz mit einer großen Zahl unabhängiger Teilnehmenden. Vereinfacht ausgedrückt erfolgen Änderungen von Dateien nicht durch „Überschreiben“, sondern durch „Anhängen“ bzw. „Anlagern“ der Änderung („Layer“).

Noch steckt der Einsatz im sozialen Sektor in Kinderschuhen. Es deuten sich jedoch bestimmte Einsatzfelder an. So kann der Einsatz von Blockchain strategisch zu Transparenz, Betrugs- und Korruptionsvermeidung beitragen. Datenwege sind transparent und nachvollziehbar. Auch ist ein Einsatz vor allem im Gesundheits- und sozialen Betreuungsbereich sinnvoll, im Gesundheitsbereich unter anderem im Rahmen der elektronischen Verschreibung und „e-health“ (Estland).

Entwicklungspotential in der Zukunft wurde unter anderem in der Verwaltung individueller Zustimmungen zur Datenverwertung und –weiterleitung sowie in einer sicheren Speicherung von „Fakten“ gesehen (Estland). In Uruguay wird Blockchain von der Rentenversicherung bei der grenzüberschreitenden Kontrolle von Lebensnachweisen eingesetzt, mit Hilfe eines lückenlosen Nachvollzugs entsprechender Kommunikationen anderer Behörden mit der betroffenen Person.

Immerhin wurde den Teilnehmenden eine wichtige Botschaft mit auf den Weg gegeben: Blockchain ist kein Universalmittel, sondern nur eine Technologie von vielen.

Zur Konferenz geht es hier; die Dokumente sind allerdings nur Mitgliedern der IVSS zugänglich.