Verhandlungen zum Klima-Sozialfonds gestartet
70 Milliarden Euro gibt es zu verteilen
IF – 12/2022
Der Klima-Sozialfonds soll die finanzielle Antwort der EU
sein, um die Bürgerinnen und Bürger vor den Auswirkungen des Klimawandels zu
schützen. Die Energiekrise hat die gesamte EU mit voller Härte getroffen. Das
Europäische Parlament hat bereits im Sommer mit überwältigender
Mehrheit für den Klima-Sozialfonds gestimmt, einen
milliardenschweren Fonds, der gemeinsam von den Abgeordneten David Casa
(EPP/MLT) und Esther de Lange (EPP/NL) ausgehandelt wurde. Die Deutsche Sozialversicherung
hat im März über das
Dossier berichtet.
Klima und Soziales im Doppelpack
Die Notwendigkeit, den Übergang zur Klimaneutralität auch
sozial gerecht zu gestalten, steht im Mittelpunkt der politischen Diskussion. Der Klima-Sozialfonds
wurde als Teil des Fit-for-55-Pakets als finanzielle Abfederung für sozial-
und beschäftigungspolitische Auswirkungen durch den Klimawandel gewählt. Das Fit for 55 Paket ist eine Reihe von Gesetzesinitiativen
der Europäischen Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen. Die EU strebt damit eine Reduzierung der
CO2-Emissionen um 55 Prozent bis 2030 an.
Casa wird nun an der Seite von de Lange im Namen des
Europäischen Parlaments die Verhandlungen mit den EU-Regierungen führen, die im
Rat der Europäischen Union vertreten sind. Am 16. Dezember fand die erste
offizielle Trilogverhandlung in Brüssel statt.
Gemeinsamer Weg aus der Krise
Mehr als 70 Milliarden Euro soll in
Energieeffizienzmaßnahmen für Haushalte und kleinere Unternehmen investiert werden.
Ziel der Politik ist eine langfristige Reduzierung von Energiebedarf und
-verbrauch in den europäischen Haushalten zu erreichen. Ein geringerer
Energieverbrauch könnte dazu beitragen, Emissionen zu verringern und die
Einsparungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen zu gewährleisten.
Die
Bürgerinnen und Bürger aller Einkommensschichten spüren die steigenden
Energiepreise und folglich braucht es hier rasch politische Lösungen, damit dem
Preisanstieg im Bereich der Energie Einhalt geboten wird. Viele Menschen
verzichten im täglichen Leben auf bisherige Investitionen für den täglichen
Bedarf, Freizeit oder Urlaub, um den finanziellen Druck aufgrund der hohen
Energiepreise zu stemmen. Diese Ausgabeneinschränkungen wirken sich negativ auf
die Kreislaufwirtschaft in der EU aus.
Umsetzung des Fonds
Die Finanzierung für Sozial- und Klimainvestitionen soll
zunächst durch die Mitgliedstaaten erfolgen, aber unterstützt durch eine
Aufstockung der Gelder durch die EU. Die Berichterstatter wünschen sich von den
EU-Regierungen, dass umgehend Maßnahmen
ergriffen werden, um Investitionen für die Bürgerinnen und Bürger zu
finanzieren und Energiekosten durch direkte Einkommensbeihilfen zu unterstützen.
Der grüne Plan der EU muss aber erst im täglichen Leben der Menschen spürbar
werden.