Strategie zum Aufbau von Kapazitäten auf den Weg gebracht.

HS – 02/2024

Im Januar 2024 hat die Umsetzung der Strategie zum Aufbau von Kapazitäten 2024–2030 der Europäischen Arbeitsbehörde (ELA) begonnen. Der Kapazitätsaufbau der ELA leitet sich aus ihrer Gründungsverordnung ab und hat zum Ziel, die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) zu unterstützen sowie die Zusammenarbeit, den Wissensaustausch und das Voneinander lernen zwischen den Mitgliedstaaten zu verbessern. Ziel dabei ist es, die konsistente Anwendung und die Durchsetzung von EU-Rechtsvorschriften zur Arbeitskräftemobilität zu fördern.

Der Aufbau von Kapazitäten meint den Prozess der Verbesserung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Kompetenzen von Personen, Organisationen oder Systemen, damit diese ihre Aufgaben wirksam erfüllen können. Die in der Strategie vorgestellte Vision der ELA ist, die Bemühungen um den Kapazitätsaufbau in den Mitgliedstaaten bis 2025 koordinierend zu unterstützen und zu beaufsichtigen. Bis 2030, dem Enddatum der Strategie, soll sich die ELA als Referenzpunkt und wichtiger Partner bezüglich des Kapazitätsaufbaus im Kontext der Arbeitskräftemobilität in Europa etabliert haben.

Kapazitätsaufbau auf Basis dreier Prinzipien

Die flexible Unterstützung durch verschiedene Maßnahmen, die die ELA im Rahmen der Strategie plant, basiert auf den drei Prinzipien Wissen, Vernetzung und technischer Fokus. Erstens wird die ELA Informationen über die Anwendung und Durchsetzung des EU-Rechts zur Arbeitskräftemobilität sammeln und weitergeben. Zweitens werden Netzwerke zwischen den Mitgliedstaaten und an der Arbeitskräftemobilität beteiligten Akteuren gefördert. Drittens wird der Schwerpunkt auf fortschrittlichen Instrumenten und Technologien für den elektronischen Informationsaustausch zwischen nationalen Einrichtungen liegen. Adressiert wird hier auch der elektronische Austausch von Sozialversicherungsdaten (EESSI). Hier möchte sich die ELA in die laufenden Arbeiten einbringen und diese unterstützen.

Umsetzung der Strategie in die Praxis

Der Kapazitätsaufbau der ELA nimmt alle an Arbeitsmobilität beteiligten Akteure in den Blick, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nationaler Institutionen, Behörden und Agenturen, etwa in Arbeits‑, Sozialversicherungs-, Steuer- und Verkehrsbehörden. Auch die Sozialpartner, besonders Arbeitgeber, die in Sektoren mit hoher Arbeitsmarktmobilität tätig sind, werden sowohl als Zielgruppe als auch als Kooperationspartner identifiziert. Davon ausgehend sollen die Schulungsbedarfe der Zielgruppen den Ausgangspunkt für die Konzeption spezifischer Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau bilden. Eine Pilotstudie zum Schulungsbedarf wurde bereits zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 durchgeführt.

Verschiedene zielgruppenorientierte Maßnahmen

Die Angebote zum Kapazitätsaufbau der ELA sollen individuell an die spezifischen Bedürfnisse und Zielgruppen angepasst werden. Entsprechend umfasst die Strategie verschiedene sektorale und sektorübergreifende Aktivitäten mit dem Ziel, Verständnis und beidseitiges Lernen zu fördern, darunter verschiedene Arten von Schulungsprogrammen, Studienbesuche und Austauschprogramme, den Austausch von Wissen und bewährten Praktiken sowie Workshops. Ferner soll es eine Online-Plattform geben, auf der interaktive Module, E-Learning-Kurse, Webinare und andere Bildungsmaterialien zugänglich sind.

Die Strategie soll schrittweise bis 2030 umgesetzt, laufend sowohl qualitativ als auch quantitativ evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden. Die im Laufe eines Jahres geplanten Maßnahmen werden in jährlichen Aktivitätsplänen dargestellt.