
In Amt und Würden
Start der neuen Kommission für die Wahlperiode 2019-2024.
IF – 11/2019
Nach einem langwierigen
Prozess von Anhörungen konnte am 27. November 2019 das Team der neuen Präsidentin
der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen von den Europaabgeordneten in
Straßburg schlussendlich bestätigt werden. 707 der 751 EU-Abgeordneten nahmen
an der Abstimmung teil, 461 stimmten für das Kollegium, 157 dagegen, 89
Mandatarinnen und Mandatare enthielten sich.
Somit konnte die
erste Frau an der Spitze der Europäischen Kommission und das Kollegium,
später als ursprünglich geplant (siehe Artikel 09/2019),
am 1. Dezember 2019 nun ihre Arbeit aufnehmen.
Die Präsidentin der Kommission versuchte
in ihrer Rede vor der Abstimmung im Europäischen Parlament kräftig für ihr fachlich
kompetentes Team zu werben. Die von ihr angekündigte Geschlechterausgewogenheit
ihres Teams wurde nur knapp um eine Person verfehlt, aber sie wolle auch künftig in den
Kabinetten sowie auf Verwaltungsebene sukzessive eine konsequente Geschlechterparität
erreichen.
Von
der Leyen zielte auf ihre bereits bekannten Kernthemen ab, indem sie die
Erarbeitung einer Klimastrategie ankündigte, damit die EU eine Vorreiterrolle
beim Klimaschutz einnehme sowie eine Industriestrategie, um mehr Investitionen
in Forschung zu tätigen.
Dem Thema Digitalisierung
widmete sie mehr Aufmerksamkeit und beorderte folglich zwei Teammitglieder,
nämlich Vizepräsidentin Margrethe Vestager und Binnenmarktkommissar Thierry
Breton mit der Bearbeitung der weitreichenden Thematik. Eine Zukunft ohne
Digitalisierung werde es nicht geben und daher befürworte sie den Einsatz von
Robotern bei schweren Arbeiten und in der Pflege als Unterstützung, aber nicht
als Ersatz des Menschen.
In Stella Kyriakides
als Gesundheitskommissarin habe Sie die richtige Person gefunden, um die
Bekämpfung von Krebs mittels eines bereits angekündigten Krebsplanes zu erarbeiten.
Der Ärzteschaft und pflegenden Personen zollte sie große Anerkennung, aber die
Zahl an Krebsfällen steige dennoch kontinuierlich. Die EU solle langfristig eine führende Rolle in der Bekämpfung
von Krebs einnehmen.
Drei Themenblöcke solle der Sozialkommissar Nicolas Schmit vordergründig bearbeiten:
Die vollständige Umsetzung der Europäischen Säule sozialer Rechte, die Bekämpfung der Armut und Arbeitslosigkeit sowie die Schaffung eines Rahmens für einen europäischen Mindestlohn.
Weitere Themen, denen
sich die neue Kommission in den nächsten fünf Jahren widmen werde, seien die
Erstellung einer Innovationstrategie, die Vollendung der
Kapitalmarkt- und Bankenunion, Lösungen zur Migrations- und Asylproblematik, die Stärkung der
Demokratie sowie die Erstellung von Antikorruptionsmaßnahmen.