Betrieb soll im Oktober aufge­nommen werden.

RB – 10/2020

Kontaktverfolgungs- und Warn-Apps (Tracing Apps) sind mittlerweile in den meisten Mitgliedstaaten etabliert oder werden derzeit eingerichtet. Sogenannte Tracing Apps nehmen im Maßnahmenpaket zur Unterbrechung von Infektionsketten auf nationaler Ebene eine zentrale Funktion ein. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat die eigene Merkformel AHA (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) um die zwei Buchstaben AL (App, Lüften) erweitert.

Grenzüberschreitend wird das Potential der Tracing Apps (noch) nicht ausgeschöpft. Bislang können die nationalen Apps nicht App-übergreifend kommunizieren. Somit erfolgt kein Austausch von Informationen, welche auf eine potentielle Risikobegegnung hinweisen können. Dies soll sich nun, auch zur Unterstützung des freien Personenverkehrs, ändern.

Inter­ope­ra­bi­lität durch Daten­ab­gleich

Der Weg für den sicheren Einsatz von Tracing Apps begann bereits im Mai 2020. Damals hat der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) Leitlinien zur Entwicklung von Tracing Apps auf nationaler Ebene veröffentlicht (Newsletter 05/2020). Dem folgte im Juni die Einigung der Mitgliedstaaten zur Entwicklung einer Interoperabilitätslösung für Tracing Apps. Hierzu wurden im Juni 2020 zunächst technische Spezifikationen definiert, um einen sicheren Informationsaustausch zwischen den nationalen Tracing Apps zu ermöglichen.

Als Schnittstelle zur Entgegennahme und Weiterleitung der Daten wurde mittlerweile von der T-Systems und SAP der Datenabgleichdienst eingerichtet. Dieser Datenabgleichdienst gewährleistet den Informationsaustausch zwischen den Back-End-Servern der nationalen Apps. Dies hat den Vorteil, dass Nutzer zukünftig nur eine App installieren müssen und auch im Ausland Testergebnisse melden oder Warnmeldungen empfangen können.

App-über­grei­fender Daten­ab­gleich ab Oktober 2020

Derzeit wird diese dezentrale technische Infrastruktur mit den Back-End-Servern der offiziellen Apps der Tschechischen Republik, Dänemarks, Deutschlands, Irlands, Italiens und Lettland getestet.


Nach erfolgreicher Erprobung soll der neu eingerichtete Datenabgleichdienst im Oktober vom Rechenzentrum der Kommission in Luxemburg aus in Betrieb genommen werden.

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