Magazine ed*
ed* Nr. 03/2018

Editorial

ed* Nr. 03/2018 – Kapitel 1

Liebe Leserinnen und Leser,

der Wandel der Arbeitswelt durch die Digitalisierung ermöglicht neue Formen der Zusammenarbeit. Es handelt sich dabei um kein komplett neues Phänomen. Sowohl die Organisation von „Arbeit“ durch Vermittlungsinstanzen in Form von Leiharbeit als auch digitale Kommunikation und Arbeitsverrichtung haben längst ihren Platz in der Arbeitswelt gefunden.


Aber die Technik blieb hier nicht stehen. Es geht nicht mehr nur um eine Arbeitsverrichtung „aus der Ferne“. Neue internetbasierte Plattformen ermöglichen Erwerbstätigen räumlich und zeitlich einen flexiblen Arbeitseinsatz.


Die zunehmende Bedeutung für den Arbeitsmarkt erfordert Antworten für die soziale Sicherheit. Sind vielleicht Anpassungen der derzeitigen Arbeits- und Sozialschutzsysteme ausreichend? Oder sind Arbeitsmarkt­institutionen und Wohlfahrtssysteme umfassend zu überdenken? Auch wegen des grenzüberschreitenden Charakters dürften die Notwendigkeit und Bedeutung europäischer bzw. internationaler Regeln zunehmen.


Ob andere Länder bereits Antworten zur Frage der sozialen Absicherung von Plattform-Arbeitern gefunden haben, zeigt eine Studie der „European Social Insurance Platform (ESIP)“. Anhand von ausgewählten Musterfällen wird hier die soziale Absicherung der Plattform-Arbeiter in verschiedenen gesetzlichen Systemen der Sozialversicherung ausgewählter EU-Mitgliedstaaten sowie der Schweiz untersucht.

 

Nur so viel sei vorweggenommen: Das europäische Ausland bietet bei der Absicherung neuer Erwerbsformen – vorsichtig ausgedrückt – ein buntes Bild. Was man bei einem Blick über den Tellerrand sieht, ist oft nur der nächste Tellerrand – mit all seinen historisch gewachsenen Eigenheiten und vor allem auch Lücken, gerade wenn es um die Absicherung der Selbst­-

ständigen geht. Aber es gibt auch wegweisende Ansätze.


Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!


Ihre Ilka Wölfle