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ed* Nr. 02/2023

Die Zukunft ist interoperabel

ed* Nr. 02/2023 – Kapitel 6

Die beiden Konsortien, aber auch die Erfahrungen aus dem EESSI-Projekt bestätigen, dass der digitale Binnenmarkt nur im Wege europäischer Kooperation entstehen kann. Denn der Teufel steckt im Detail. Bei der Unterschiedlichkeit der europäischen Systeme ist dies keine Überraschung. Es kommt deshalb entscheidend darauf an, gut und eng zusammenzuarbeiten.

© 2023 HorstWagner.euGabriele Bischoff, Europaabgeordnete und Vizevorsitzende der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament

Die Systeme müssen miteinander kommunizieren können. Dazu muss nicht alles neu erfunden werden, man kann voneinander lernen. Wichtig ist, dass wir jetzt endlich gemeinsam den Sprung ins digitale Zeitalter schaffen und die Möglichkeiten ausschöpfen, die uns die Digitalisierung bietet.

Mit nationalen, digitalen Alleingängen kommt man im grenzüberschreitenden Geschäft ohnehin nicht weit. Sie machen digital „sprachlos“.  Deshalb hat die Europäische Kommission am 18. November 2022 einen Vorschlag für eine Verordnung über Maßnahmen für ein hohes Maß an Interoperabilität des öffentlichen Sektors in der Union vorgelegt. Zielsetzung ist die Schaffung eines Informationssystems für den öffentlichen Sektor, so dass nach dem Prinzip „best practice“ die Mitgliedstaaten mit- und voneinander lernen können, und miteinander ungehindert über kompatible Netz- und Informationssysteme kommuniziert werden kann. Insellösungen sollen verhindert werden.